Warnung vor blindem Aktionismus

amok

Hinter meinen Augen ist ein Krieg / Es liegt bei mir ob ich verlier’ oder sieg’ / komm’ und wecke den Teufel unter meiner Schädeldecke / Das Chaos hat die Macht…[…] Keiner hätte je gedacht zu was ich fähig sein kann / doch seht her / seht mich an / bin ich jetzt ein ganzer Mann? / Mit Macht wie ein Gott über das Leben sah ich rot / es war ein leichtes Spiel / die meisten waren eh schon tot…“. Vor über 12 Jahren haben Such A Surge bereits eindrucksvoll bewiesen, dass man sich auch in der Popkultur durchaus ernsthaft und differenziert mit der heiklen Frage nach der Psyche eines Amokläufers auseinandersetzen kann. Damit bewiesen sie ein Talent, über das offenbar  bis heute weder Politik noch Medien verfügen: statt schnell und aus dem Stegreif mit Killerspiel-, Horrorfilm- und bösen Metalmusik-Platitüden um sich zu werfen und der Lobbyisten-Meute wohlfein nach dem Maul zu plappern, einfach einmal innezuhalten, nicht sofort alles in eine reißerische Aussage zu verpacken, sondern stattdessen hinter das Geschehene zu schauen, um zu hinterfragen, welche Probleme, Gedanken und unterdrückten Gefühle wohl monate-, ja vielleicht jahrelang unter der Oberfläche gebrodelt, gegärt und gedrängt haben müssen, ehe sie sich in einer einzigen explosiven und todbringenden Eruption den Weg an die Oberfläche gebahnt haben. Das Muster ist dabei immer das gleiche: Der Täter – ein netter Junge von nebenan, unauffällig, still, höflich und zuvorkommend; vermutlich mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein und gerne von den Klassenkameraden hier und da mal ein wenig gemobbt. Ein junger Mensch, im Regelfall männlich, der es im Laufe der Zeit gelernt hat, Wut und Frustration hinunterzuschlucken und tief im Inneren zu vergraben. Solchen Menschen vor die Stirn zu schauen und daraus Rückschlüsse auf das tatsächliche Persönlichkeitsbild schließen zu wollen ist genauso zum Scheitern verurteilt wie der Versuch, mit einem Rib-Eye-Steak einen Rentierpulli zu häkeln.

Genauso wenig lassen sich im Falle eines Amoklaufes solcher Persönlichkeiten einfache Ursache-Wirkungs-Modelle anwenden, die beispielsweise eine Gewalttat als unmittelbar aus dem Genuss eines gewalthaltigen Mediums ableitbar postulieren. Amokläufer sind in den seltensten Fällen die armen, aus der Anstalt entflohenen Irren, die so wunderbar zum menschlichen Bedürfnis passen, sich das eigene Weltbild so simpel und kausal wie möglich zu konstruieren.  Stattdessen sind sie Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die Tür an Tür mit der Normalität wohnen und sich nach außen hin ebenso normal gerieren, wie jeder andere auch, in der Tat jedoch dringend Hilfe und Zuspruch von außen benötigen – und zwar sowohl auf privater, häuslicher Ebene wie auch auf professioneller psychologischer.

Dies alles sind Einzelheiten, die sowohl in der Psychologie als auch in der Kriminologie hinreichend bekannt sind und bereits seit langem auch zu Politik und Medienwirtschaft durchgedrungen sein dürften. Allerspätestens mit dem Amoklauf von Erfurt und den im Anschluss mit viel Unverstand, Voreingenommenheit und umso größerer Lautstärke geführten Diskussionen um bestehende und zu überarbeitende Jugendschutzgesetze (großer Anteil an der Diskussion), sowie längst überfällige Neuregelungen der Bestimmungen zum Waffenbesitz (eher geringer Anteil). Vernünftige Vorschläge und Lösungsansätze sind bereits in ruhigen Zeiten schwer auszumachen (weil sich niemand kümmern mag, immerhin läuft ja alles bestens), in Zeiten der Krise werden sie schlicht durch das lautstarke Geschrei und Gehampel der größten Arschlöcher der Nation übertönt. Irgendeine Wahl steht schließlich immer vor der Tür.

Deshalb verwundert es also nicht, wenn vor allem Politiker es sich nicht nehmen lassen wollen, die Schuldigen für solche abscheulichen Taten wie den heutigen Amoklauf eines 17 Jahre jungen Mannes im Baden-Württembergischen Winnenden auf ausgetrampelten und bestens vertrauten Pfaden zu suchen und die Medien geifernd nach jedem einzelnen reißerischen Wort lechzen wie der Pawlow’sche Hund. Just vor einigen Minuten waren sich wohl offenbar die ARD und ihr ich-stelle-viele-kritische-Fragen-und-ziehe-dabei-eine-Fresse-von-der-ich-hoffe-dass-sie-tiefgründig-wirkt-Parade-Vorturner Frank Plasberg nicht zu schade, sich wieder einmal völlig zu entwürdigen, um in illustrer Runde gemeinsam die Schuld bei den bösen Killerspielen zu suchen… sagt der Twitter mir. Ich selbst ertrage nicht einmal mehr den Gedanken daran, mir solcherlei Schund tatsächlich anschauen zu müssen.

Zu Gute halten muss man allerdings vielen Medien, dass sie heute offenbar etwas besonnener an die problematische Thematik herangehen und sich zunächst vornehm zurückhalten. Sollten die Redaktionen tatsächlich aus ihren Fehlern von 2002 (Erfurt) und 2006 (Emsdetten) gelernt haben und die immerzu gleichen Parolen der immer gleichen üblichen Verdächtigen mittlerweile als leeres Gewäsch abzutun? Ist die Verjüngung der Redaktionen wirklich so weit fortgeschritten, dass dort mittlerweile in ausreichender Zahl Redakteure sitzen, die selbst über ausreichende Erfahrungen mit Computerspielen verfügen, um nicht blindlings auf jeden Hetz-Zug aufzuspringen? Oder war man heute einfach nur viel zu sehr damit beschäftigt, sich auf arme Twitter-User zu stürzen, die rein zufällig gerade in der Nähe der Schule weilten und wie selbstverständlich ihren Freundes- und Bekanntenkreis von den Geschehnissen in der Stadt mittels des Microblogging-Dienstes berichten wollten und sich plötzlich weniger vor Querschlägern, denn vor einem massiven Pressemob retten mussten?

Erfrischend immerhin zu sehen, wie ernst das eigentlich noch recht junge und oft belächelte Kommunikationstool mittlerweile wohl genommen wird. Erfrischend auch, dass sich ein großer Teil der derzeitigen Diskussion erfreulicherweise zunächst mit der Frage beschäftigt, wie es immer wieder sein kann, dass junge Menschen ohne größere Mühen an eine große Palette von Schusswaffen gelangen können. Erfrischend, aber leider viel zu spät, darüber hinaus ebenfalls die Forderung von Familienministerin Ursula von der Leyen, dass Schulen und Eltern in Erziehungsfragen deutlich enger miteinander zusammen arbeiten müssten.

Trotzdem möchte ich an dieser Stelle eindringlich vor blindem Aktionismus und unhaltbaren Schuldzuweisungen warnen und zu einer besonnenen, sachlichen geführten öffentlichen Diskussion aufrufen. Dabei schließe ich die versammelte Spielerschaft ausdrücklich mit ein, die sich in der Vergangenheit leider ebenfalls selten mit Ruhm bekleckert hat, wenn es darum ging, sich und ihr Hobby in der Öffentlichkeit angemessen zu verteidigen. Vielen Dank.

Picture:BrickArms Machete Prototype” by Dunechaser, published under Creative Commons License (by-nc-sa).

18 Comment

  1. Gerade im Kölner Stadtanzeiger gelesen und gedacht ” Wow die haben doch was gelernt”

    Zitat : Glücklicherweise haben Politiker bis jetzt darauf verzichtet, so genannte Killerspiele zu verbieten. Nicht Spiele machen Kinder und Jugendliche zu Tätern, sondern Kinder und Jugendliche, die zu Tätern werden, nutzen Computerspiele als eine Möglichkeit zur Flucht – aus Einsamkeit, Isolation und Depression, aus einer als ausweglos empfundenen Situation. Es sind Defizite in der Familie und in ihrem gesellschaftlichen Umfeld, die sie in die Welt der Spiele und der monströsen Selbstdarstellungen im Internet flüchten lassen, wo sie den Rächer spielen können. (aus KSTA Online)

    Dafür hat denn die Welt Online versucht , in einem Interview auf die Killerspiele zu kommen aber Professor Hans Merkens sieht das Problem wohl etwas komplexer als nur die bösen bösen Spiele:

    Zitat:

    WELT ONLINE: Lösen die oft gescholtenen Gewaltspiele solche Dramen aus?

    Merkens: Es gibt keine Forschung, die das bestätigt, obwohl das nahe liegend erscheint.

    aus Welt Online 11.3.2009

    Hoffen wir mal das die Zeitungen , wie auch das Fernsehen mal etwas besser mit dem Thema umgehen. Und endlich einsehen, das die Gründe, warum Jugendliche zu Amokläufern werden, vielschichtig sind : Isolation, Mobbing, sozialer Druck, Einsamkeit, Versagensangst sind nur einige der Grunde zum Amoklauf. View all comments by Actionman

  2. Der Kriminologie-Professor Hans-Dieter Schwind verlangte ein generelles Verbot von Computer-Gewaltspielen. “Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter Strike oder Crysis lernen können.”

    http://www.n-tv.de/1118733.html View all comments by Marchantia

  3. Ein sehr schönes Zitat zu möglichen Nachahmungstaten findet sich immerhin im gleichen Artikel:
    “Der Psychologe Jens Hoffmann von der Technischen Universität Darmstadt glaubt, dass Amokläufe leicht Nachahmertaten hervorrufen können. Man müsse sehr viel aufmerksamer auf Warnsignale achten, die Schüler häufig lange vor Amoktaten aussendeten. ” ”

    Ich denke, ein großes Problem ist auch, dass spätestens 2002 in Erfurt jemand auf sehr eindrucksvolle und aufsehenerregende Weise den Beweis erbracht hat, dass es geht. Dass es möglich ist, sich in seine eigene Welt zu verkriechen, nach außen hin weiterhin den “Normalo” zu geben und trotzdem in Nulkommanichts einen eigenen ARD-Brennpunkt zu bekommen. Dass man ohne Weiteres mit durchgeladener Waffe in eine Schule spazieren kann um ein Blutbad anzurichten. Das fördert bei manchem mit Sicherheit auch so eine Art “sportlichen Ehrgeiz”. View all comments by Christian

  4. Ich denke, man sollte da auch mal die Kirche im Dorf lassen. Mehrheitlich scheint mir, dass die Medien eben nicht blind mit dem Finger auf die blöden Ballerspiele zeigen, sondern das Ganze ein bißchen ruhiger angehen lassen. Dass solche grausamen Taten immer wieder von bestimmten Leuten wie Pfeiffer dazu benutzt werden, wieder ihre Themen auf die Agenda zu setzen ist traurig, aber lässt sich wohl nicht verhindern. Im Moment steht dann doch eher die Frage im Raum, warum der Täter so einfach an die Waffen seines Vaters gekommen ist. View all comments by Stephen

  5. Den Trend sehe ich glücklicherweise auch gerade. Mir geht es entsprechend auch darum, den Fokus eher auf solche Fragen zu richten und den üblichen Lynchmob einfach mal unbeachtet links liegen zu lassen. Vor allem auf psychologischer Ebene besteht einfach unglaublich viel Aufklärungsbedarf, den eigentlich nur die Medien in der Lage wären zu leisten. Aus der Perspektive finde ich es dann nur umso trauriger, dass trotzdem noch Redaktionen in die Killerspiel-Falle tappen und so kurz nach einer derartigen Tat die üblichen Polemiker vor die Kamera zerren. View all comments by Christian

  6. Für mein Gehirn ist das ganze etwas zu komplex. Aber ich hatte vor einiger Zeit mal Morton Rhues “Ich knall euch ab!” gelesen (im englischen heißt das Buch “Give a Boy a Gun”). Ich finde das Buch kommt der Wahrheit etwas näher als irgendeine Aussage von Politikern, Psyschologen etc.
    Interessant finde ich auch die Statistik, dass nur 17% der Opfer von Amokläufen seit 1966 aus dem asiatischen Raum stammen und der Rest aus dem “Westen” ^^ (siehe http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1872/umfrage/opfer-der-folgenschwersten-amoklaeufe-nach-regionen/) View all comments by Commander Z

  7. Wobei die Statistik ist schrott ^^ Das muss immer in Relation zur Bevölkerungszahl gesehen werden.
    (Sorry für Doppelpost) View all comments by Commander Z

  8. Also um Doppelposts mache ich mir nun wirklich keine Sorgen 😉 View all comments by Christian

  9. Dabei fällt mir ein, dass ich gestern kurz bei “Hart aber fair” reingeschaltet hatte und da war gerade das Thema, dass in Deutschland das Zahlenverhältnis zwischen schulpsychologen und Schülern im Vergleich zu der Schweiz oder Dänemark deutlich schlechter ist. Das war dann die These aus dem Einspieler, dass Verbote ja nix kosten, während der Staat offensichtlich nicht bereit ist, ausreichend Schulpsychologen und andere Maßnahmen zu finanzieren. In der anschließenden Diskussion bin ich dann ausgestiegen. Konnte ich mir nicht anhören. View all comments by Stephen

  10. Auch die Diskussion um Schulpsychologen wirkt auf mich im Moment eher wie der Versuch, die Möglichkeit einer Lösung zumindest zu suggerieren.
    Wenn das Schulklima, das Elternhaus, das Selbstwertgefühl, das Umfeld, die Leistungserwartungen, die Gesellschaft etc pp nicht stimmen, sind die Möglichkeiten der Schulpsychologen begrenzt.
    Ich bin als Lehrer in der privilegierten Situation, dass es an meiner Schule eine Schulpsychologin gibt. Ich schicke da auch immer gerne Schüler mit Prüfungsangst, Lernschwierigkeiten oder auch mal mit privaten Problemen hin.

    Fragt man Lehrer, wer aus ihrer Klasse das “Amok-Potential” hat, bekommt man bestimmt immer ein, zwei Namen problematischer Schüler. Schicken wir die alle in eine Beratung? Würden sie die annehmen? Natürlich ist ein Glückstreffer nicht ausgeschlossen. Wo aber beginnt die Panikmache?

    Eine Anekdote am Rand: Meine Frau bemerkte gestern in ihrer Schule mit Sturmmasken bekleidete Schüler unter der Flurtreppe.
    Wie hättet ihr euch verhalten?
    Sie meldete es dem Sekretariat und es handelte sich wohl nur um einen Scherz des Abi-Jahrgangs, die eine “Entführung” mit dem Direktor vereinbart hatten. Die Masken waren wohl ihre eigene Idee … View all comments by Marchantia

  11. Ich habe es befürchtet: auf Spiegel Online geht der Killerspiel-Wahnsinn wieder in seiner ganzen gewohnten Pracht und Blüte unbeirrt von vorne los:

    “Als bestätigt gilt inzwischen die Vorliebe des Amokläufers für Waffen und gewaltlastige Computerspiele. Demnach hat er in den vergangenen Monaten viel Zeit mit Killerspielen verbracht und in seiner Freizeit mit Softair-Waffen geschossen. “Das kann ich bestätigen”, sagte der Polizeisprecher Klaus Hinderer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. “Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counter-Strike gefunden.” Derzeit würden die Daten auf K.s Computer ausgewertet, sagte Hinderer.
    “Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter-Strike oder Crysis lernen können”, sagte der Präsident der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung, Hans-Dieter Schwind, der “Neuen Osnabrücker Zeitung” und sprach sich für ein totales Verbot von Computer-Gewaltspielen sowie eine weitere Verschärfung des Waffenrechts aus.”

    Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,612826,00.html View all comments by Christian

  12. @Marchantia: Ja, das mag sein, dass auch die Schulpsychologen gerne als Allheilmittel angepriesen sind. Aber können Sie nicht ein Baustein im großen Ganzen sein? Bei solchen Taten wie einem Amoklauf gibt es nicht die eine Ursache, sondern es kommen viele Faktoren zusammen. Doch das Problem ist doch, dass in solchen Situationen sehr komplexe Zusammenhänge am Wirken sind. Die Menschen gieren aber nach einer einfachen Lösung/Erklärung. Dabei sind die Ursachen viel zu komplex, um sie mal eben aufzuzählen und sie berühren auch sehr essentiell den gesellschaftlichen Zustand und das will ja wieder keiner hören. View all comments by Stephen

  13. Und jetzt schlägts dem Fass endgültig den Boden aus: Der Täter war zuvor in psychiatrischer Behandlung, hat seine Tat in einem Chat angekündigt und sogar einen Beweggrund angegeben…

    “Tim K. kündigte in einem Internetchat die Tat an – um 2.46 Uhr in der Nacht zum Mittwoch und nur wenige Stunden bevor er an der Albertville-Realschule in Winnenden den Amoklauf startete: “Scheiße Bernd es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe. Alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potential. Ich meine es ernst. Ich habe Waffen hier. Ich werde morgen an meine Schule gehen und so richtig gepflegt grillen. Ihr werdet morgen von mir hören. Merkt euch den Namen des Ortes Winnenden”, schrieb er. […] Nach den Angaben der Polizei befand sich Tim K. seit 2008 wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung, zunächst stationär in Raum Heilbronn. Er wollte den Angaben zufolge die Therapie im Krankenhaus von Winnenden fortsetzen – hat dies aber offensichtlich versäumt. Eines seiner Opfer erschoss K. auf dem Gelände dieser Klinik.”

    Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,612846,00.html View all comments by Christian

  14. “Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counterstrike gefunden.” Das wird bei ungefähr 95% der restlichen männlichen Schüler an der Realschule Winnenden auch so sein. Was einen nun zu dem Argument führen könnte: “Ja, das ist ja gerade das Schlimme. Die Saat des Bösen so weit verbreitet.” Weil der nicht medienkompetente Teil unserer Bevölkerung eben darauf getrimmt wurde, Counter-Strike als Saat des Bösen zu sehen. Wie, mit Verlaub, albern das aber ist und in was für einem falschen Maßstab, das wird von den Experten nie dazu gesagt.

    “Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter-Strike oder Crysis lernen können.” Geht das nur mir so oder wissen auch die anderen Mitlesenden hier bei einem derartigen Satz vor lauter Fassungslosigkeit schon gar nicht mehr, wo genau sie nun eigentlich anfangen sollen zu weinen? Herr Schwindt, reden sie doch bitte nicht als Blinder von Farben. Oder wollen sie der Menschheit hiermit ernsthaft sagen, dass der Amokläufer sich bei seiner Flucht noch dachte: “So, wie würde ich jetzt in einem Shooter reagieren?” Noch dazu in einem Shooter wie Crysis, in dem man zu einem Großteil der Zeit vor Aliens flüchtet oder sich im Kriegsgebiet befindet. Ernsthaft?

    Und zu was wird man eigentlich beim Wehrdienst erzogen? Kuchen backen? Ach so. View all comments by Knurrunkulus

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  16. […] als Verursacher von Gewalt genannt. Und wenn es nicht Spiele sind, dann wird die Schuld in der Musik einer bestimmten Band gesucht. Meiner Meinung nach machen es sich viele Politiker zu einfach, wenn sie Ursachen von […] View all comments by Suchtfaktor Online-Spiele

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