Splitscreen Action

split

Einen Tag vor dem heiligen Abend saß ich mit meinem Schwager in Spe vor der heimischen Xbox und metzelte mich mit ihm gemeinsam kooperativ durch die Kampagne von Gears of War 2. Im Splitscreen, versteht sich. Dabei sind mir zwei Dinge ganz besonders aufgefallen. Zum einen, dass der Begriff Splitscreen mit einer Kettensäge in der Hand der eigenen Spielfigur eine ganz neue Bedeutung bekommt, zum anderen, wie verdorben wir doch mittlerweile von den Möglichkeiten sind, die uns moderne Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik so bietet. Früher war es für uns selbstverständlich, uns am flimmernden Röhrenfernseher zu zweit oder viert die Nase plattzudrücken, um pixelige Klumpen auf schlechter Amiga-Auflösung durch eine virtuelle Welt zu scheuchen. Heute spielt für gewöhnlich jeder für sich in High Definition an Bildschirmen ungeahnter Ausmaße und genießt ein Spiel auch im Koop-Modus noch in seiner vollen Pracht. Dem Internet sei Dank. Sitzt man dann irgendwann doch einmal zu zweit vor dem Fernseher, um sich die zu Amiga-Zeiten utopisch große Fläche von mindesten 1280×720 Pixeln zu teilen, stellt man plötzlich fest, dass man mit der horizontalen Trennung des Bildes in zwei sich voneinander unabhängig bewegende Bereiche überhaupt nicht mehr klar kommt. Und ehe man sich an dieses neue alte Sehen gewöhnt hat, ist der Gaming-Abend auch schon wieder vorbei. Verkehrte Welt.

12 Comment

  1. Leider geringschätzen viele Spielestudios den Splitscreen-Koop. Dabei ist doch eines klar: Konsolen sind für gemeinsames Spiel vor einem Fernseher da. Online-Multiplayer ist eine schöne Sache, aber sie kann das gemeinsame Spiel vor einer Konsole nicht ersetzen.

    Enttäuschung 1: Bei “Resistance: Fall of Man” noch perfekter Story-Koop im Splitscreen, bei Resistance 2 dagegen statt Story-Koop blöde Extrakampagne, die nicht motiviert.
    Enttäuschung 2: “Call of Duty: World at War”: es gibt zwar Story-Koop aber mit verkleinerten und seltsam positionierten Fenstern (und verschwendeten Freiflächen auf dem Screen) statt mit geteiltem Vollbild.

    Auch der und Splitscreen-Competition-Modus wird vernachlässigt, weil selten Bots ins Spiel gesetzt werden können. Was bringt es, wenn man wie z.B. in Call of Duty World at War sich zu zweit ohne Bots gegenseitig beharken soll? Langweilig.

    Vorbildlich in jeder Hinsicht war da noch Time Splitters Future Perfekt. Story-Koop im Splitscreen und Splitscreen-Competition mit bis zu 4 gesplitteten Screens und bis zu 12 zuschaltbaren Bots. View all comments by Deef

  2. Mein letzter Splitscreen-Versuch war die Zweimannarmee. Hat nicht funktioniert, seitdem beschränke ich mich auf Spiele, wo man auf einem gemeinsamen Bildschirm spielt. Das Problem mit dem geteilten Bildschirm ist, dass die teilweise eh schon schlechte Übersicht dann komplett verloren geht. So ähnlich sehen wohl Pferde mit Scheuklappen. View all comments by Kazoom

  3. Ich fand die Co-op-Kampagne von GoW 1 ziemlich genial und es hat auch trotz Splitscreen Spaß gemacht. Aber Du hast recht, dass es irritierend ist, dass viele Spieleentwickler auf vernünftige lokale Mehrspielermodi verzichten. Frappierend finde ich das gerade bei Rennspielen. Burnour Paradise und Race Driver:GRID kommen beide nur mit lokalem Singleplayer. Wo, wenn nicht bei Rennspielen kann man denn mal mit mehreren vor einer Box hocken und gegeneinander fahren? View all comments by Stephen

  4. Was mich am HD-Fernseher übrigens besonders irritiert hat, ist das extrem breite Einzelbid im Splitscreen. GoW2 legt die Screens nicht nebeneinander, sondern einen Spieler in die obere Bildhälfte, einen in die untere. Das ergibt dann einen Bidlausschnitt von 16:4,5 pro Spieler, was zwar ein schönes Panorama abgibt, aber wenig übersichtlich ist. View all comments by Christian

  5. Ich habe am Wochenende mit einem Kumpel auch GoW2 im Splitscreen-Coop durchgespielt (auf ‘nem klassischen Röhrenmonitor) und es war phasenweise eines der intensivsten Spielerlebnisse, die ich je hatte! Um die unsägliche GamePro-Floskel zu gebrauchen: Es rockt!

    Übersichtsprobleme gab es eigentlich nie; einige Spiele boten aber auch die Möglichkeit, zwischen horizontaler und vertikaler Bildteilung zu wählen (das uralte extreme-G fällt mir ein).

    Es ist in der Tat eine ganz andere Klasse, wenn man nebeneinander sitzt und sich unmittelbar verständigen kann. Früher haben wir auch viel GoldenEye gespielt, aber das Auf-fremde-Bildschirme-schauen ist heutzutage schon “veraltet” – aber Coop nicht! Insofern hoffe ich, dass es noch viele Spiele mit Coop-Kampagne (!) geben wird.
    Mit den Conflict: Desert Storms hatten wir auch viel Spaß (obwohl dort die PS2-Technik noch deutliche Nachteile brachte), Kane & Lynch ist auch toll – und mal sehen, was aus Resi 5 wird… View all comments by HomiSite

  6. @Christian: Mir ist das noch nie so aufgefallen, dass die Übersicht so mies ist. Hatte ich keine Probleme mit. View all comments by Stephen

  7. Ist auch nur eine Eingewöhungssache. Wenn man erstmal ne Weile gespielt hat, funktioniert das ganz gut. Wenn man aber zuletzt wirklich zu Amiga-Zeiten am Röhrenfernseher mir 320er-Auflösung in 4:3 Splitscreen gespielt hat, ist es zunächst wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. View all comments by Christian

  8. Tja, im Alter will man sich nicht mehr umgewöhnen :-P.

    Wie lange brauchste eigentlich für Watchmen?

    PS: Oben meinte ich natürlich Röhrenfernseher. View all comments by HomiSite

  9. Uh..errrm… die Bücherliste hab ich schon länger nicht mehr gepflegt, Das Magische Messer ist auch schon lange nicht mehr aktuell. Bin aber das letzte halbe Jahr kaum zum Lesen gekommen und dabei ist leider auch Watchmen auf der Strecke geblieben. Das letzte Viertel werde ich mir aber die Tage dann auch endlich mal geben. Kann das Buch generell nur empfehlen.

    Im Alter wird man natürlich bequem. Und ich ganz besonders 😛 View all comments by Christian

  10. Zufall? Bei Destructoid taucht ausgerechnet heute folgender Eintrag über den Split-Screen-Coop-Modus von “Resident Evil 5” auf:

    http://www.destructoid.com/resident-evil-5-split-screen-co-op-demo-reinforces-need-to-buy-two-copies-116303.phtml

    In jedem Multiplayer-Spiel gehört für mich ein Modus dazu, bei dem ich mich auch mit meinen Freunden vor einen Fernseher setzen kann, um mit- oder gegeneinander zu zocken. Gerade auf der Xbox 360 kann ich mit einem reinen Online-Multiplayer nichts anfangen, bin ich doch kein Xbox Live Gold Member.

    Aber wenn schon Split-Screen, dann bitte richtig. Bei HD-Auflösung horizontal die Bildschirme abzutrennen ist eher suboptimal. Das mag bei 4:3 noch schön geklappt haben (und tut es auch heute noch, die “Left 4 Dead”-Demo zum Beispiel konnten mein Bruder und ich so ohne Übersichtsprobleme auf meinem alten Röhren-TV zocken), bei HD-Geräten allerdings… View all comments by Alanar

  11. HA! Ich war schneller. Also haben sie die Idee bei mir geklaut. Muahahaahaaaa.

    Darauf legt es MS ja gerade an: dass Du Gold-Member wirst 😉 View all comments by Christian

  12. ich vermute eher das die Spiele garnicht mehr dafür designt sind. Früher hat sich alles so toll auf einem Bildschirm abgespielt.
    Metal Slug als Beispiel, man kann dem anderen nicht aus dem Bild rennen.
    Splitscreen ist dann die schnelle suboptimale Implementierung des ganzen. View all comments by Kreon

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