Spiele sind nicht wichtig

Lieber Christian. Warum schreibst Du eigentlich nur noch so wenig? Du hast uns doch in der Vergangenheit immer mit Freuden und beinahe täglich mit endlosen Wortkaskaden über unzählige Meldungen aus der Games-Industrie zugeschwallt. Warum heute nicht mehr? Hast Du etwa keine Lust mehr?“, ist genau die eine Frage, die mir absolut überhaupt noch nie gestellt wurde. Verrückt, dabei dürfte doch jedem aufgefallen sein, dass ich mich immer noch wahnsinnig gern mit Spielen beschäftige und sogar alles daran gesetzt habe, die großen und interessanten Titel des laufenden Jahres allesamt an- und durchzuspielen. Ja, durchzuspielen. Mein pile of shame für dieses Jahr ist erstaunlich gering, nur der der vergangenen Jahre schimmelt immer noch unangetastet vor sich hin.

Wie dem auch sei und auch wenn es Euch nicht im Geringsten interessiert, möchte ich Euch trotzdem kurz darlegen, warum mein Blog-Output in den vergangenen Monaten – entgegen ursprünglicher Bestrebungen – noch nicht wieder angestiegen ist. Für die Lesefaulen unter Euch hier bereits vorab die Zusammenfassung: Spiele sind einfach nicht so wichtig!

Buh, steinigt ihn, an den Pranger mit der blöden Sau! Wie kann er es wagen?!?

Ihr könnt davon halten was Ihr wollt, aber Spiele sind nunmal nicht der Mittelpunkt der Welt, sondern einfach nur ein Hobby wie vieles andere auch. Spiele sollen Spaß machen, anregen und eine Auszeit vom Alltag bieten. Und wenn man nach ihrem Genuss und den vielen privaten Freuden, die sich so ergeben; wenn man ausreichend Zeit und Energie in den Berufsalltag und das zwischenmenschliche Miteinander mit den Menschen, die einem wichtig sind, gesteckt hat; wenn man also genug wichtige Dinge des Alltags erledigt hat, sind Spiele genau das richtige Mittel, um am Ende eines langen Tages einfach mal in eine andere Welt einzutauchen und sich ein wenig von der echten zurückzuziehen. Ein spaß für zwischendurch. Oder für ein paar vergnügliche, lange Abende. Nicht mehr – und nicht weniger.

Spiele sind keine Religion, kein Thema, an dem sich wirklich ernsthaft Glaubenskriege aufhängen lassen, kein Grund, um darüber in ernsthafte zwischenmenschliche Konflikte zu geraten. Und doch beobachte ich genau diesen letzten Punkt in letzter Zeit immer häufiger, scheint genau jener Aspekt seit geraumer Zeit einen nicht unerheblichen Teil in der Warnehmung von Spielen bzw. Spielern auszumachen. Da werden mittlerweile scheinbar bereits regelrechte Flamewars gestartet, wenn es jemand anderes wagt, auch nur die Nasenspitze eine Videogame-Charakters zu dissen. Klar, ich übertreibe. Dennoch beschleicht mich immer stärker der unangenehme Verdacht, dass eine normale, kultivierte Diskussionskultur in Blogs, wie sie vor nicht einmal zwei Jahren noch Gang und Gäbe war, in diesen Tagen nicht mehr möglich ist. Aus diskutieren wurde kritisieren wurde diskriminieren. Streit als Kultur mag zwar ein feststehender Begriff sein, ist im zwischenmenschlichen Umgang miteinander jedoch beileibe nicht erstrebenswert.

Vor allem nicht, wenn sich Streit und Missgunst an solch nichtigen Themen wie Computer- und Videospielen entzündet.

Natürlich ist Flamerei und Trollerei seit jeher ein elementarer Bestandteil des Internets und gehört missachtet. Kickbanignore, wie wohl mancher Twitter-User jetzt kommentieren würde. Doch so einfach ist das mit dem Ignorieren mittlerweile – meiner Wahrnehmung nach – nicht mehr, da sich die Kultur des gegenseitigen Anfeindens und übertriebenen Einprügelns auf Vertreter konträrer Meinungen mittlerweile offenbar auch immer stärker auf Otto-Normal-User zu übertragen scheint. Insbesondere in den Polyneux-Kommentaren sind mir im vergangenen Jahr verstärkt derart negative Tendenzen sauer aufgestoßen. Immer wieder faszinierend dabei: wagt es einer der öffentlich angefeindeten Autoren dann mal, nicht minder deftig zurückzuschießen, weil er berechtigterweise angepisst ist, dann ist das natürlich auch komplett falsch.

Besonders unangenehm und unangebracht wird es aber immer dann, wenn eigentlich komplett fremde Kommentatoren glauben, den Blog-Autor auf persönlicher Ebene angreifen und beleidigen zu müssen, nur weil er ihre Auffassung zu Spiel oder Publisher XY nicht teilt oder ihm ein bestimmter Schreibstil nicht gefällt. Konkrete Beispiele gefällig? OK, machen wir es doch einfach mal an meiner Person fest. Da werde ich in den Superlevel-Kommentaren und an diversen anderen Stellen angefeindet, weil ich öffentlich zugebe, eine ausgesprochene Abneigung gegen Nintendo zu hegen, da werde ich in Kommentaren als Idiot beschimpft, weil ich es trotzdem wage, mir ein Klassikkonzert mit Musik von Nintendo zu geben, da wird in den Polyneux-Kommentaren der Ruf laut, mich an die Wand zu stellen, weil ich zu Schachtelsätzen neige, da werde ich in meinen eigenen Kommentare auf primitivste Weise angegangen, weil ich das grottenschlechte Splinter Cell: Conviction verreisse, da wird mir eine generell zweifelhafte Grundhaltung unterstellt, weil ich mich zurecht darüber wundere, dass Nintendo im TV das Remake eines eigentlich indizierten Konsolenshooters (GoldenEye) als Happy-Party-Game bewirbt…

Leute, es sind doch nur verdammte Spiele!!! Und da ist es nunmal eine Sache, ob ich ein kommerzielles Produkt verreisse und das aus meiner Warte heraus schlüssig begründen kann, einfach vom persönlichen Standpunkt aus mit bestimmten Aspekten unseres Hobbies nichts anzufangen weiß – oder aber auf persönlicher Ebene beleidigend werde. Das eine richtet sich gegen ein Produkt, eine Idee, eine Vermarktungsstrategie oder ähnliches, das andere ist einfach nur tiefst-niveauigstes Vollpfosten-Verhalten von Dünnbrettbohrern, die glauben die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und sie jedem mit einem Trichter aufzwängen zu müssen.

Ich sage meine Meinung und gut. Lebt damit oder lest was anderes.

Ich akzeptiere von meiner Meinung abweichende Meinungen und lasse mich gerne auf anregende, gepflegte Diskussionen zu bestimmten Aspekten ein. Ob ich meine Meinung danach wechsele, steht auf einem ganz anderen Blatt, aber zumindest kann ich damit leben, wenn andere Menschen nicht die gleiche Auffassung und Einstellung vertreten wie ich. Andersherum scheint der Fall allerdings grundsätzlich anders gelagert zu sein. Und so etwas kann einem den ganzen Spaß an der Bloggerei im Allgemeinen und der Auseinandersetzung mit spielespezifischen Themen im ganz Besonderen nehmen.

Denn was der gemeine Durchschnittsleser da draußen vielleicht noch gar nicht weiß: die meisten Spieleblogs in Deutschland haben nichts mit den kommerziellen Plattformen à la Gamestar und Co zu tun. Wir verdienen mit dem Geschreibsel hier im Regelfall keinen Penny, machen das alles hier allein aus reinem Spaß an der Freude und nicht hauptberuflich, sondern so ganz nebenbei neben unseren regulären Jobs und neben all den wirklich wichtigen Dingen in unserem Leben. Wir – und da spreche ich einfach mal für einen großen Teil der restlichen Bloggerschaft mit – nehmen uns bei weitem nicht so wichtig, wie viele von Euch immer glauben. Zumindest für mich kann ich das 200%ig so unterschreiben. Und warum?

Weil Spiele einfach nicht so wichtig sind, als dass man solch ein albernes Theater um sie veranstalten müsste. Vielen Dank. Und nun zieht los und tut etwas sinnvolles. Oder macht weiter so wie bisher und fickt Euch ganz gehörig ins Knie.

29 Comment

  1. Schön, hier mal wieder was Neues zu lesen.

    “ganz gehörig ins Knie” hättest du weg lassen können, ansonsten gefällt mir der Eintrag. View all comments by Bluntman

  2. Spiele sind nicht wichtig? JEHOVA! View all comments by Manu

  3. Sir Dude 02 says:

    Hör ma Arschkopf, Du kommst mir gerade recht! Ohne natürliche Feinde kommst Du auch nicht aus, oda?

    Im Ernst, recht hast Du, sehe ich schon lange so und halte mich aus diesem Grund bei Diskussionen zum Thema Spiel x oder Y zurück.
    Wie singen die Ärzte so schön? “Lass’sie reden”, gelle Pascal? 😉
    Mach weiter so und die anderen reden… View all comments by Sir Dude 02

  4. Spiele sind genauso wichtig wie Bücher, Filme, Autos, Fernsehgeräte, Hornhautraspel und Bratpfannen. Total unwichtige Dinge, die viel zu ernst genommen werden, wenn man irgendwo aneinandereckt. Wie… naja, einfach alles im Leben. Verhandlungen auf Staatsebene sind auch nichts anderes als sehr kultivierte Flamewars, wir neigen dazu, uns nicht einfach mal alle lieb haben zu können. Mir scheißegal, ob das alles Missgunst, Neid, Zerstörungswut oder allgemeine, menschliche Dummheit ist, das war so und das ist so und ob es immer so bleiben wird entscheidet wahrscheinlich darüber, ob es unsere Spezies in 1000 Jahren noch gibt.

    Und genau deswegen bin ich auch zu der Erkenntnis gekommen, der am wenigsten ernst genommene Spieleblog in Deutschland sein zu wollen. Falls das von dir eine Herausforderung war: CHALLENGE ACCEPTED! View all comments by Pascal

  5. “Für die Lesefaulen unter Euch hier bereits vorab die Zusammenfassung: Spiele sind einfach nicht so wichtig!”

    Da wird jemand älter 😉

    Wie schauts mit Weisheit und Ausgelassenheit aus? 😉

    Lass dich nicht ärgern! View all comments by rabautz

  6. ps. ich kann dich in deiner Aussage verstehen. Die Diskussionskultur lässt schon seit eingier Zeit in Blogs sowie Foren zu wünschen übrig.

    -Weisheit muss oben gelöscht werden 😉 View all comments by rabautz

  7. Wie “wichtig” Spiele für einen sind, soll jeder selbst entscheiden – aber nie den Reality Check vergessen.

    Zur Dis(s)kussionskultur: Ist mir jetzt nicht wirklich aufgefallen, dass da solch ein Verfall stattfand. Ist es nicht vielleicht an ein paar wenigen Trollen festzumachen? View all comments by HomiSite

  8. Ich kann dir eigentlich 127,1354%ig zustimmen, bis auf die Tatsache, dass ich Splinter Cell: Conviction eigentlich ganz gut fand, das liegt aber eventuell daran, dass ich dabei nicht an die vorigen Teile denke, die ich kaum gespielt habe.

    Auch deiner Gesamtaussage möchte ich nicht zustimmen, obwohl ich einen Blogeintrag mit so ziemlich den gleichen Aussagen schreiben könnte, würde ich nicht sagen das Spiele nicht wichtig sind. Natürlich handelt es sich um Luxusgüter, die für das pure Überleben und den Fortbestand der Zivilisation nicht notwendig sind, aber trotzdem bieten sie einen gewissen Zufluchtspunkt vor dem teils harten Alltag bieten und für mich auch einen wichtigen Teil in einem schönen Leben darstellen. Ich kann mich dir also anschließen, nur würde ich nicht den Schluss ziehen das Spiele nicht so wichtig sind.

    Gruß,
    Dennis View all comments by Dennis

  9. Ja lieber Christian, viele Gamer oder Blogger oder gar beide nehmen sich leider chronisch viel zu ernst und stellen ihre Meinung über die der anderen. Meistens sind das Leute mit zu kleinen Genitalien (glaube ich zumindest). Lustig finde ich auch solche Typen, die immer so oberschlau über Spiele daherlabern, obwohl das einzige was sie über diese noch zu sagen haben, in lächerliche 140 Zeichen passt. Und genau die sind es dann auch, die dann einen schönen Blogeintrag mit ihrem trolligen Kommentaren verschandeln. Das ist wohl das schöne an einem guten Buch, dort erwarten einem nach dem Lesen keine gruseligen Comments. Dennoch sind Spiele (mir) wichtig und/aber viel zu schön, um permanent über sie zu streiten. Wie recht du hast! 😉 View all comments by Jingleball

  10. Jedem der sagt, Spiele sind mir nicht wichtig, aber dein Blog liest, lügt doch. Auch Du Christian. Wenn Dir Spiele nicht wichtig wären, hättest du kein Blog, würdest nichts über Spiele reden und dich vor allem nicht über Spiele mit anderen zoffen. Finde also deine Aussage eher heuchlerisch.

    Und was ist schon wichtig? Finde diese Unterteilung in wichtige Dinge (Familie, Liebe, Politik) und unwichtige Dinge (Spiele, Fußball) total indiskutabel, weil immer nur bestimmt Dinge für MICH wichtig sein können. Ob mein Kind jetzt eingeschult wird oder einen Zahn verliert – total wichtig für mich und mein Umfeld, für euch völlig irrelevant. Auch Politik wird den Menschen meist doch erst dann wichtig, wenn sie persönlich betroffen sind. Und wenn Männer in Tränen ausbrechen, weil ihr Verein verliert? Da muss denen wohl irgendwas dran liegen, mir könnte nichts egaler sein als ein Fußballergebnis. Also von daher ist diese ganze Diskussion doch hinfällig.

    Klar sind uns Spiele wichtig. Und die einen freuen sich über ein Halo Reach, die anderen finden es Scheiße. Das man darüber streitet war schon immer doof, nicht erst seit Amiga und Atari und es wird auch in Zukunft noch doof sein.

    Ach, und noch was:
    Wenn Du, lieber Christian, mit Schimpfwörtern und Beleidigungen nicht sparst, dann brauchst du Dich ehrlich gesagt auch nicht wundern, wenn du solche Wörter und solche Reaktionen zurückbekommst. Ich sag’ nur Karma. Dein letzter Absatz zeigt ja, dass du dich auch nicht zurückhalten magst. Daher finde ich, dass du hier oft mit zweierlei Maß misst. Wenn man dich eine Weile kennt, kann man das etwas besser einschätzen, aber wenn nicht, kann das schon in den falschen Hals rutschen. View all comments by Manu

  11. Manu hat dazu eigentlich schon alles gesagt, deshalb nur noch das:
    Das letzte was wir brauchen ist eine weitere Belehrung von einem Videospieleblogger über die Wichtigkeit von Videospielen. View all comments by Ranor

  12. Zunächst, lieber Christian, finde ich, dass Du wirklich keine Energie darauf verschwenden musst Dich über andere zu ärgern, die nur auf Provokation aus sind. Das hat wenig mit dem Thema Spiele zu tun, sondern ist ein allgemeines Phänomenen im Internet. Geh mal auf Nachrichtenseiten, die auf den ersten Blick serios erscheinen. Du wirst dich wundern was für Kleinkriege dort in den Kommentaren stellenweise ausgetragen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um weltpolitische Themen oder so etwas banalem wie Spiele geht: Trolle gibt es überall. Ich kann verstehen dass Du mit einem Blogeintrag einmal ordenltich Luft lassen möchtest, aber ich vermute Du bist am Ende entspannter wenn Du lernst die Troll-Kommentare zu ignorieren. Dass diese von Idioten geschrieben werden, merken andere Leser auch, da musst Du nicht das letzte Wort haben.

    Dann: Selbstverständlich kannst Du schreiben was Du möchtest, und auch schreiben wie Du möchtest, aber ähnliche wie manuspielt finde ich die Anhäufung von Anfeindungen und Beleidigungen in deinen letzten Blogeinträgen alles andere als lesenswert. Wie man in den Wald schreit, so kommt es auch zurück. Ich fand die Euphorie deiner früheren Beiträge sehr erfrischend und stellenweise sogar inspirierend, aber dieser Tage habe zumindest ich wenig Freude daran, “nur” deinen Ärger zu lesen.

    Wie wichtig Spiele tatsächlich sind lässt sich pauschal nicht in zwei Sätzen beantworten. Die Antwort darauf findet jeder sicher persönlich für sich selbst. Für mich sind Spiele eine künstlerische Ausdrucksform, ähnlich wie Filme, Musik oder Filme. Das diese nicht auf der gleichen Ebene sich befinden, wie etwa Sozialleben, Familie und die Luft, die du atmest, erklärt sich zumindest für mich wie von selbst. Dass Du Dir aber so viele Gedanken darum machst, mehrere Blogs betreibst und Stimmungsphasen durchlebst beweist zumindest für mich (und offenbar auch für Manu), dass dir Spiele zumindest die Mühe des Artikelschreibens wert ist. Und das ist im jedem Fall mehr als viele andere Menschen erbringen würden.

    In einem Punkt gebe ich Dir und den Kommentatoren aber völlig recht: Spiele, ob Kunstform oder nicht, können nicht so wichtig sein, als das man sich die Köpfe dafür einreißen müsste. Ein Meinungsaustausch und (auch heftige) Diskussionen finde ich generell sehr spannend, aber so ähnlich ist es ja beim erwähnten Fussballbeispiel auch: Wenn Menschen sich in etwas hineinsteigern, ist Ihnen die Überzeugung viele Mittel reicht. Leider. View all comments by Micha

  13. Manu hat natürlich Recht mit dem was er so schreibt.
    Genau wie Ihr alle recht damit habt, dass Spiele für jeden einen anderen Stellenwert einnehmen und immer von einer bestimmten Wichtigkeit für einen einzelnen sind. Der entscheidende Punkt ist, dass sie eben nie so wichtig sein können, dass sie für persönliche Anfeindungen taugen. Punkt.

    Was den “Wie es in den Wald ruft”-Aspekt angeht: Ja, ich benutze viele Schimpfwörter und neige zu unkontrollierter Flucherei. Allerdings nicht im direkten Umgang mit konkreten Lesern. Wenn ich jemanden doch mal persönlich angreife, dann nur als Retourkutsche, wenn jener mir bereits dumm gekommen ist. Ansonsten ist es mir die Energie nicht wert und ich sehe auch keinen Sinn darin, warum ich jemanden wegen seines Schreibstils oder seiner Meinung angreifen sollte. Wenn mir das nicht gefällt, lese ich es einfach nicht. Punkt.
    Wenn ich im Rahmen von Blogbeiträgen mit Fluchereien um mich werfe, dann richtet es sich an niemand speziellen. Wer sich trotzdem angesprochen fühlt durch sowas, wird irgendeinen Grund haben. Beispiel: Wenn ich schreibe, dass all die Raubkopierer von “World of Goo” dumme Wichser sind, müssen sich nur eben jene Wichser angesprochen fühlen, die einen kleinen Indie-Entwickler durch ihr dämliches Verhalten in den Ruin treiben. Dass ich ganz gezielt User bereits in Blogartikeln dumm komme, gibt es hier einfach nicht. Das wäre schlechter Stil. View all comments by Christian

  14. Mit 11 habe ich mich mal mit jemandem im Ferienlager geprügelt, weil der einfach nicht glauben wollte, dass man wirklich einen Peak von 1,21 Gigawatt erzeugen kann. Leute, DAS war wichtig!

    Spielen ist für mich eines der Hobbies mit höherer Priorität, das einzelne Spiel tritt dabei aber zunehmend in den Hintergrund. Das liegt allerdings mehr daran, dass ich inzwischen die 3-0 überschritten habe und somit zwangsläufig mitgekriegt habe, wie Wellen und Moden die Auswahl beeinflussen. Halbiert man das Alter, wird die Spielauswahl auf einmal so zum Teil der Selbstdefinition, wie die Musik die man hört. Da werden die Sims was für Pussies und Casual-Spiele von Core-Studios zum Verrat an einem Lebensgefühl.

    Vor dieser gefühlten Ewigkeit konnte ich nur meinen Klassenkameraden mit meinen Halbweisheiten auf die Nerven gehen. Ein peinlicher Leserbrief in der PC Player und ziellose Diskussionbeiträge in einem inzwischen untergegangen Gebrauchtcomputermagazin, dessen Namen mir gerade entfleucht, sind wohl die einzigen Lautmeldungen, die jetzt noch nachweisbar sind.

    Würde ich heute auch in rechtschaffener Nerdrage Kommentarfunktionen vollspammen und auf Teamspeak und XBOX Live meine heilige Meinung verbreiten, bis ich endlich mal erwachsen werde? Ich fürchte – Ja. Und das ist eine schreckliche Erkenntnis. View all comments by SenorKaffee

  15. sehr schön… danke das es mal jemand auf den Punkt gebracht hat. genau diese Beiträge liebe ich so an endoflevelboss… mach weiter so christian meine Unterstützung hast du! View all comments by keats

  16. Spiele wecken nun mal Leidenschaften und sind ein Hobby, das viel Zeit einnimmt – für manche sind sie sogar identitätsstiftend. Waren sie jedenfalls für mich als ich 15 war. Es ist doch klar, dass man bereit ist für sie zu streiten. Und wenn ich etwas bemerken darf: Kollektive Schimpfe wird von Individuen als genau so beleidigend empfunden wie einzeln verabreichte. Die bösen Kommentare sollte man dann unkommentiert genießen – in vollem Bewusstsein um die Tatsache, dass irgend eine Flachzange da draußen wegen einem zornig genug war, um sich so entblößend mitzuteilen. Ich sage nur: Spieleveteranenen-Podcastfans sind eine harte Crew, haha! View all comments by Balkan Toni

  17. Detta45/Triebkraft says:

    Schöner Text. Stimme dir zu, Spiele nehmen oft für viele eine zu große Rolle ein. Ich selber muss mich dagegen schon fast zwingen, mal eine Stunde vor der Kiste zu sitzen und mal etwas abzuschalten. Es gibt immer zwei Seiten. Für mich ist es ein wahnsinnig interessantes Hobby, zu mehr wird es nicht. View all comments by Detta45/Triebkraft

  18. Marchantia says:

    “Full ack” oder “Fuck all” – kann mich nicht entscheiden. View all comments by Marchantia

  19. Zur Aussage
    “Spiele sind nicht wichtig.”

    fällt mir diese Assoziazion ein:
    “Kinder entdecken die Welt.”

    Mikkai View all comments by Mikkai

  20. Zu viel Videospiel spielen macht Ihr Kind sozial isoliert. Auch kann er weniger Zeit in andere Aktivitäten wie Hausaufgaben, Lesen, Sport zu verbringen, und die Interaktion mit der Familie und Freunden. Durch die Ich mag deine Artikel. Vielen Dank! View all comments by mmorpg

  21. “Kind” und “Videospiel” waren wohl die passenden Keywords für den Spambot.

    Ich glaube damals, als sechs-sieben Jugendliche ihre Rechenknechte in meine Gemächer geschleppt haben, um eine gepflegte Runde Shadow Warrior hinzulegen, haben meine Eltern sich mehr um die Stromrechnung sorgen gemacht, als um fehlende soziale Kontakte. 😀 View all comments by SenorKaffee

  22. Oh man… nach den ersten Absätzen dachte ich: Welcome to the Internet, Christian.

    NATÜRLICH darf man nicht zurückflamen, wenn man nicht will, dass geflamet wird. Das Inet ist kein Ponyhof.

    Sind die Flames zu stark, bist du zu schwach. Sorry, mehr als “mimimi” les ich nicht 🙁 View all comments by laZee

  23. Boooh bist du ne sensible pussy 🙂 View all comments by ElmexUbi

  24. Mit Ausnahme von ‘Spiele sind nicht wichtig’ stimme ich Dir zu.

    Ich finde es so besonders schade, dass es scheinbar in der ganzen Blogosphäre immer wieder einen Zusammenhalt der Leute gibt und alles ein großes Geben und Nehmen ist. Nur in den Videospiel-Blogs, da feinden sich alle an. Jeder will der Beste sein und den Content als Erster gehabt haben. Ein wirkliches ‘Gemeinsam sind wir stark’ funktioniert bei Videospiel-Blogs nicht mal ansatzweise. Und das finde ich richtig schade. View all comments by Kristin

  25. Kristin: Du meinst so einen guten Zusammenhalt wie neulich die “Ein Herz für Blog-Klau-Aktion”, oder?

    Und das mit der Content-Schlacht sehe ich ja mal überhaupt nicht. Wo gibt’s denn dazu bitte Zoff? Was will man überhaupt zu erst haben? Die zuerstige, subjektivste Meinung zu einem Spiel? Die Blogs, die News und PMs abtippen nehme ich eh mal raus und eine Hetzjagd um Reviews können wir Hobby-Blogger ja eh nicht mit den professionellen Magazinen aufnehmen.

    Weiß wirklich nicht, worauf sich dein Kommentar bezieht. View all comments by Manu

  26. @Manu: Ich glaube sie bezieht sich einfach darauf, dass die Blogosphäre so ein uriger Haufen ist, in dem jeder jeden kennt. Wie ne kleine Familie.

    Das führt dann zu solchen Formulierungen, wie in Christians Artikel:

    “…wenn eigentlich komplett fremde Kommentatoren glauben…”

    Also für mich sind außerhalb von Facebook eigentlich alle Fremde. Und ich erwarte das irgendwie ja auch, wenn ich etwas ins große böse Internet stelle – dass da Fremde drauf stoßen. Wenn ich das richtig interpretiere, gibts in der Gamerblog-Szene also nicht dieses Familiere. Gut so, das geht mir gehörig auf den Sack bei den Elitebloggern. View all comments by laZee

  27. Es gibt ein paar Leute, die sich sowieso kennen, und dann… sowas wie thematische Befruchtung hat man im Entertainmentbereich doch wirklich selten. Dann gibts nur noch die Schlacht um Testmuster, Vorwürfe, wer wem ein Thema “weggeschrieben” hat und Klagen darüber, was für Leute schon am Pressetag die Schlange vor einem verstopft haben. Oder man bleibt ganz gelassen, schreibt über die Spiele, wenn man sie wirklich gespielt hat (auch wenn sie schon ein Jahr alt sind) und gibt sich damit zufrieden, dass die Leserschaft überschaubar bleibt. Ist auch nicht schlecht. View all comments by SenorKaffee

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