Can’t buy my love

buyinablog.jpg

Internet-Marketing ist ja schön und gut. Auch, dass Werbetreibende, Agenturen und PR-Abteilungen etwa von Publishern und Entwicklern mittlerweile die so genannte Blogosphäre für sich entdeckt haben und nun darauf spekulieren, diese intensiv für ihre eigenen Zwecke nutzen oder missbrauchen (liegt ja wie immer im Auge des Betrachters) zu können, ist nicht unbedingt so verkehrt. Beispiele gibt es ja mittlerweile mehr als hinreichend viele. Mal sind es nur vereinzelte Beiträge, mal gleich ganze Blogs die da erkauft werden. Oder eigens für ein Produkt überhaupt erst an den Start gehen – meist natürlich, ohne jegliche Transparenz, um den Leser im Glauben zu lassen, es handele sich um ein privates Weblog ohne kommerzielle Hintergedanken. Sony etwa hat so was mal für die PSP versucht, wenn ich mich recht entsinne. Oder LonelyGirl15: Die junge Dame, ein Kunstprodukt, hat damals ziemlich erfolgreich eine ganze Videoplattform genarrt. Transparenter lief es da schon bei Microsofts Aktion ab, die zur Promotion ihres Betriebssystems Vista ein paar Notebooks an ausgesuchte Blogger verschenkt haben.

Ein gutes Beispiel, wie so was mindestens genauso transparent vonstatten gehen – und für beide Seiten einen nennenswerten Mehrwert bieten kann, ist etwa trigami. Das Modell ist einfach wie clever: Marketingtreibende suchen sich eine Reihe von geeigneten Blogs aus, starten eine Ausschreibung, in der sie Thema und Umfang vorgeben und völlige redaktionelle Freiheit gewähren und wählen anschließend aus den Bewerbern genau diejenigen heraus, die ihnen am ehesten zusagen. In der Folge hofft der Auftraggeber natürlich, eine gesteigerte Aufmerksamkeit, mehr Clicks auf die eigene Seite und ein positiv vermarktetes Produkt zu erhalten. Der Blogger wiederum profitiert finanziell (ok, ist nur einkleiner Obulus, aber gemessen an der Vorgabe von meist 300-600 Wörtern ein guter Stundenlohn) und erschließt sich durch Backlinks im Idealfall ebenfalls neue Leser. Ich habs ja selbst bekanntlich schon einmal ausprobiert, aber außer dem bisschen Kohle hab ich noch keinen großen Effekt verspürt. Außer, dass man sich irgendwie schon als Werbenutte fühlt. Ein wenig schleicht sich bei so was ja doch schon irgendwie die Angst ein, plötzlich völlig uncredibil, weil unglaubwürdig und seine-Seele-verkaufend, vom Leser aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Da fällt mir ein: Ist das eigentlich wirklich so? Macht man sich beim Leser unglaubwürdig, wenn man seine Artikel quasi als editorielle Werbefläche verscherbelt? Klar, bei Magazinen und Zeitschriften läuft das nicht anders – aber gerade deshalb liest man ja auch Blogs. Sollte man das durch solche Maßnahmen erworbene Geld also vielleicht sogar lieber für einen guten Zweck spenden? Oder lieber in Review-Exemplare von Games, zwecks zukünftigen Test-Berichts, investieren?

So oder so: Einige Firmen scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, wie der Werbemarkt Blogosphäre funktioniert und agieren statt in eigenen Blogs oder über offizielle Plattformen lieber penetrant-nervig, indem sie Blog-Autoren einfach ungefragt mit Werbemails zumüllen, in Kommentaren die eigenen Produkte anpreisen und auch auf nachdrückliche Bitte, das zu unterlassen, einfach nicht reagieren wollen. Gemäßigte Vertreter der Gattung sind etwa Daedalic Entertainment, die mich gerne auch ungefragt in ihren Newsletter-Verteiler aufgenommen haben, um ihren neuesten Ableger der Adventure-Reihe Ankh anzupreisen, bei Rückmeldung aber unverzüglich bereit sind, jemanden auch sofort wieder aus dem Verteiler zu löschen. Hartnäckigere und deutlich nervigere Versuche, das eigene Produkt an den Mann zu bringen, kommen da schon etwa von Ankama Games, deren Flash-Online-Rollenspiel im Knuddel-Look wohl unbedingt noch Mitspieler braucht. Unerwünschte Aufnahme in den Mailverteiler ist da erst der Anfang. Wobei ich eine unangefragte Kontaktaufnahme noch gutheißen könnte, solange sie persönlich vorgetragen wird und vielleicht einfach mal unverbindlich anfragt, ob man nicht mal zusammenarbeiten könnte. Wenn aber ein anonymer Newsletter einheitlich an x Blogs geht, wird’s irgendwann einfach zu doof. Vor allem, wenn die Macher selbst auf den Hinweis, Spammail gefälligst zu unterlassen, einfach fröhlich weitermachen. Richard hat damals einen sehr humorvollen Versuch unternommen, Ankama ob dieser Praktiken lächerlich zu machen. Verstanden hat man es da in Frankreich wohl nicht. Kein Wunder, radebrechen die selbst in ihren Werbemails ja noch aufs Übelste. Verwunderlich eigentlich, dass da nicht sowieso sofort der Spamfilter einschreitet.

Jedenfalls: nachdem die erste Mailwelle nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat, versucht man es jetzt wohl mit der zweiten. Und hinterlässt nebenbei noch fröhlich Kommentare in Blogs, die auf das ja eigentlich nette Spielchen Dofus hinweisen. So gesehen etwa neulich bei den Vier Fäusten.  Ich habs ja damals tatsächlich mal kurz angespielt und war eigentlich sehr positiv überrascht. Aber so vergeht mir dann doch der Spielspaß, meine Herren.
Also, um mal zum Schluss zu kommen: wie steht Ihr zu solchen Maßnahmen? Ab wann nervt sowas, was ist noch zulässig? Ist Auftragsbloggen OK, oder seid Ihr da eher straighte Puristen, die von Marketingplänen unbelastete Berichte erwarten?

41 Comment

  1. Einerseits hege ich eine natürliche Abscheu gegen Auftragsbloggen. Wenn man allerdings für einen Artikel, den man im selben Wortlaut sowieso veröffentlicht hätte weil er die eigene Meinung ungefiltert wiedergibt, zusätzlich Geld bekommt, dann wüsste ich nicht, was man rational gesehen noch dagegen haben könnte (es lebe der hypertaktische Satzbau und die Kommafehler).

    Trotzdem würde ich es aus Gründen, die ich nicht so recht fassen kann, nicht machen. Was bitte keinen Publisher davon abhalten sollte, uns mit Testmustern zuzuscheissen 😉

    Was das unaufgeforderte Zuschütten von Werbemails angeht – hiervon sind wir bisher relativ verschont geblieben (Fluch oder Segen?!). Solange es nicht Überhand nimmt, finde ich es nicht sooo schlimm. Man (in diesem Fall wir) hat am Tag eh dermassen viel Spam in den Kommentaren (in der Moderation), dass die paar Werbeposts den Bock echt nicht fett machen. Man muss ja nicht drauf eingehen, aber man erfährt was über Spiele, die einen vielleicht interessieren könnten. Ausserdem liefern einem derlei Mails/Kommentare Feedback darüber, dass man wahrgenommen wird, was ja ansich nichts Schlechtes ist. Solange sich das alles in Grenzen hält, kann ich also damit leben.

    PS: Heisst dat nit “Can’t buy me love”?! View all comments by FaFu

  2. Ich hab auch nichts dagegen, auf Produkte aufmerksam gemacht zu werden. Aber einfach in irgendeinem Mail-Verteiler zu landen, stört mich. Wie gesagt: Wer mit mir hier in Kontakt treten will, kann das ja gerne tun. Meinetwegen auch per Mail, aber er soll auch sagen, was er will. Hab ja gegen Testmuster genauso wenig einzuwenden wie Ihr 😉

    zum P.S.: Richt, bei den Beatles heißt es so. Aber ich hab mir ein kleines Wortspiel erlaubt, dass nicht nur zum Thema passt, sondern auch quasi noch Themenbereiche andeutet, über die ich noch gar nicht geschrieben hab. Ein kleiner Denkanstoß zusätzlich quasi 😀 View all comments by Christian

  3. Als ich dein trigami-Posting neulich sah, war ich ja erst etwas skeptisch. Aber man hat deiner Schreibe angemerkt, dass du wirklich deine unbeeinflusste Meinung kundgetan hast und daher fand ichs dann auch ok.

    Stichwort Werbung: in den Kommentaren meines Blogs ist übrigens eine neue Art von unerwünschter Werbung aufgekommen, die mir auch erst auf den zweiten Blick aufgefallen ist. Die Leute posten einen Kommentar, der auch wirklich mit dem aktuellen Beitrag zu tun hat, tragen als ihre eigene Webseite dann allerdings eine Seite ein, die vordergründig durchaus seriös aussieht (in einem Fall gings um Frauenfußball, in einem anderen Fall um eine bestimmte Ortschaft), auf Unterseiten werden dann allerdings Links zu so einem Versicherungsvergleich gesetzt. Ich hab die Links zu diesen Seiten dann nachträglich aus den Kommentaren gelöscht. Sowas nervt auch. View all comments by blumentopferde

  4. Also mir stößt sofort jeder, der seine Blogschreibe verkauft, sauer auf, denn ich gehe immer vom schlechtesten im Menschen aus, und das bedeutet: wer seine Schreibe verkauft, verkauft auch seine Meinung und wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

    Da können sich die ganzen pro-top-supercheck-blogger einen juckeln, dass sie angeblich ihre Objektivität behalten und sich nicht beeinflussen lassen, sobald ich merke “Da hat sich einer die Kralle mit nem dicken Bündel streicheln lassen” gehe ich sofort von Schmuh aus und kann der Aussage nicht mehr vertrauen. Kein Mensch ist eine Insel und kein Mensch schreibt im luftleeren Raum, und wenn du tief in dich hineinhörst, dann wirst du doch bestimmt beim Schreiben deines Trigami Artikel doch MINDESTENS mal gefragt haben “Hm, kann ich das jetzt so schreiben?”

    Ne ne, ich wünsche mir eine strikte Trennung von Bloggern (Privatmenschen mit Privatmeinungen) und Werbenutten (Privatmenschen die sich bezahlen lassen für ihre Meinung. Deswegen befürworte ich auch solche Späße wie “alliwantforchristmasisapsp”, da weiß man wenigstens von vornherein woran man ist und kann es sofort unter U wie “unglaubwürdig” ablegen. View all comments by m.a.

  5. Um es kurz und direkt zu sagen: Ja, ich finde, wer bei Trigami mitmacht, ist damit direkt im negativen Bereich der Credibility-Skala angelangt. Und natürlich eine Werbenutte. Dazu sogar noch eine dumme. Weil rate mal, ob Trigami auch nur so einen kleinen Obulus dafür einstreicht? Viel ist es sicherlich auch nicht, aber ihre Blognutten ordentlich über den Tisch ziehen sie dabei unter Garantie. Ich kann mich bei sowas echt nur angewidert abwenden.

    Die Diskussion ist ja mittlerweile hinlänglich und ohne echtes Ergebnis geführt. Wer’s nicht mitbekommen hat, wühlt sich am besten mal durch whudat.de und blogbar.de (btw mein aktuell allerliebstes Blog überhaupt, da gibt es immer fett auf die Nase!). Derzeit toben da noch etwas die Nachwehen. Ich für mich habe entschieden, dass ich vollkommen auf Werbung verzichten möchte. Weder selbst Werbung machen, noch irgendwelche Angebote annehmen. Informationen sind okay, Grauzone wär der theoretische Fall, wenn mir ein Publisher Games kostenlos zur Verfügung stellt. Da müsste ich garantiert etwas länger drüber nachdenken. Wahrscheinlich aber wohl auch dankend ablehnen, weil man sich danach sicherlich total geil fühlt. Fett der Industrie den Finger hingehalten.

    Abschließend aber noch was Positives: Dass Du hier nachfragst, was Deine Leser von der Trigami-Nummer halten, ehrt Dich und katapultiert Dich auch direkt wieder in den positiven Credibility-Bereich. Meinetwegen darf das allerdings gerne die letzte Aktion derart gewesen sein. Ach, wenn Du schon so offen bist: Mich würde dann ja doch mal interessieren, was die denn zahlen. Nicht, um dann vielleicht auch mitzumischen, lieber hacke ich mir einen Fuß ab. Aber in zukünftigen Diskussionen weiß ich dann endlich, wie doll ich wirklich auf Trigami und seine Beführworter eindreschen muss. View all comments by Jan

  6. @Jan: Also der gbase-Artikel hat dann doch glatte 24,50Euro eingebracht. Im Grunde genommen also ein absoluter Witz und nur für diejenigen rentabel, die es wirklich drauf anlegen, einen reinen trigami-gesponsorten Blog zu schreiben auf Dauer wirklich lohnenswert oder interessant. Je nach Auftraggeber kann wohl auch mal mehr drin sein, aber mehr als 30 Euro hab ich in Ausschreibungen noch nicht gesichtet. Oftmals gibts auch noch weniger.

    @m.a.: damit wäre dann wohl auch geklärt, dass sich das Geschäft unterm Strich tatsächlich nur für trigami rentiert.
    Was meinen Artikel angeht, hab ich aber tatsächlich den Kopf ziemlich frei gehabt. Das Prinzip bei trigami lautet absolute schreiberische Freiheit, solange man keine Unwahrheiten verbreitet. Da ich sowas aber sowieso grundsätzlich ablehne, kann ich eigentlich nicht behaupten, da irgendwelchen inneren Konflikte verspürt zu haben….AUßER eben dem unguten Gefühl, meine Seele zu verkaufen.

    Was Spiele von Publishern angeht, würde ich zumindest sehr genau auswählen, was geht und was nicht. Sprich: Es müßte mich schon von vornherein positiv ansprechen, damit ich es rezensieren würde. ODer ich wäre beispielsweise ein Fan der alten Vorgänger – etwa bei Speedball 2. Da bin ich einfach mal gespannt drauf, was Kylotonn da letztendlich drauß gemacht hat.
    Andererseits kennen wir alle das Theater, dass die 4Players damals mit Publisher JoWood bei Veröffentlichung von Gothic 3 hatten. Das hat sehr schön gezeigt, wie abhängig sich kommerzielle Magazine heutzutage schon gemacht haben und welche Mechanismen in der Industrie arbeiten, um ja keine schlechte Bewertung zu erhalten.
    Auf solches Theater hab ich überhaupt keine Lust. Warum sich auch in seiner Freizeit, in der man mit seinem liebsten Hobby befassen will, auch noch wieder auf Business-Ebene rumärgern? Dafür hab ich weder Zeit, noch Energie, noch möchte ich mir davon meine Liebe zu Games ruinieren lassen.
    Ansonsten zweifle ich aber auch sehr daran, dass sich überhaupt mal noch irgendwelche Rezensionsexemplare hierhin verirren.

    @Blumentopferde: Das ist auch mal ne geile Methode. Ist mir hier zum Glück noch nicht untergekommen, wird sich aber bestimmt auch noch ändern.

    Das Experiment trigami ist hier übrigens erstmal abgeschlossen. Den Reinerlös von 24,50€ werde ich zugunsten von Spielkram, Malzeug oder sonstwas schönem für meine zweieinhalb-jährige Nichte verwenden, die freut sich über jede Kleinigkeit. View all comments by Christian

  7. Danke für die Infos. Ich hätte sogar noch weniger geschätzt. Aber klar, unter dem Strich ist das lächerlich. Vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass man sich danach erstmal die Finger mit der Nagelbürste sauber…

    Was Rezensionsexemplare angeht: Klar, ich würde auch nur Spiele nehmen, die auf meiner Kaufliste eh ganz oben stehen. Und berichten auch dann nur so, wie ich das für richtig halte. Das wird also alleine deswegen schon nix. Die ganze “Mit Blogs erobern wir neue Werbekunden”-Chose ebbt außerdem eh gerade wieder ab, habe ich das Gefühl. Und das finde ich gut, dann verschwinden hoffentlich mittelfristig diese ganzen Kommerzblogs wieder, bei denen man Brechreiz bekommt, wenn man da aus Versehen landet.

    Und noch kurz zur Unabhängigkeit der deutschen Spielepresse: Ich kannte mal wen, der war ziemlich ranghoch bei einem großen, deutschen Entwickler angestellt. Der erzählte unter Alkoholeinfluss mal von den Praktiken, die diverse Magazine da so fahren. Kurz zusammengefasst ging es um Top-Wertung gegen Geld. Wieviel von der Geschichte wirklich wahr war und wieviel Wichtigtuerei und Alkohol zuzuschreiben war, kann ich allerdings nicht beurteilen. Dem genannten Magazin sowie dem Entwickler würde ich das prinzipiell allerdings zutrauen. Und nein, JoWood war`s nicht. die haben ja lieber den Hintereingang genommeng> View all comments by Jan

  8. Das blöde Anlabern in Sachen Dofus ist nichts anderes als Spam. Spam, auf den ich reagiert habe, was den Spam in dem Fall dann vielleicht unnötig aufwertet. Aber es ist unterm Strich Spam. Da hat sich niemand mit dem Medium “Vierfäuste” auseinandergesetzt und konkrete Ideen erarbeitet. Bei der aktuellen Comment-“Flut” gehts doch nur darum, möglichst kostengünstig möglichst vielen Fischen die Angel vors Maul zu halten, nach dem Motto “wenn keiner anbeisst, ist es auch nicht schlimm”. Das ist Spam, Spam, Spam. Bah!

    Grundsätzlich halte ich es wie Jan. Das mindestes, was bei einem werbefinanzierten Eintrag zu erwarten ist, ist ein Hinweise auf die Natur der Sache. Transparenz heisst die goldene Grundregel. Bei Arkion wurde sie eingehalten, insofern ist das für mich dann in Ordnung. Gelesen habe ich den Artikel aber trotzdem nicht, schlicht aus mangelndem Interesse. Wenn ich ihn gelesen hätte, hätte ich ihm lange nicht so viel Credibility zugestanden, wie einem “ehrlichen” Artikel. Das flaue Gefühl bleibt, Transparenz hin oder her.

    Diese “Anti-Kommerz”-Haltung bei Blogeinträgen entspringt bei mir aber weniger aus politischen Gründen sondern ist viel einfacher begründet: ich mache Vierfäuste aus Spass an der Sache. Ich will schreiben, wann ich will und worüber ich will. Auftragsarbeiten haben mit der Verpflichtzung zu Leistungsbeschreibungen und Zeitplanungen zu tun. Nein Danke, von solchem Kram habe ich mehr als genug im Beruf.

    Vierfäuste ist mein Hobby!

    Sollte ein Publisher auf die Idee kommen, uns Muster zu schicken, ohne Bedingungen daran zu knüpfen, fein. Her damit, vielleicht kommt dabei ein Text rum, vielleicht auch nicht. Je nach Bock und Laune. Auch und vor allem den Inhalt betreffend. Warum sollte ich auch ein Geschenk ablehnen? Problematisch wird allerdings auch das in dem Moment, in dem keine Muster mehr kommen, weil man trotz des Fehlens von Bedingungen dem Publisher nicht nach der Schnauze geschrieben hat. Im Endeffekt ist das Leben in der Unabhängigkeit wohl leichter, weil man sich die Regeln selbst setzt. View all comments by grobi

  9. Was Transparenz angeht, legt trigami auch sehr viel Wert darauf, dass eines der Banner zur Erklärung dem Artikel vorangestellt wird. Ohne gehts nicht.
    Für mich war es jetzt mal ein nettes Experiment, um zu schauen, ob sowas klappen kann und wie es aufgenommen wird. Da ich mich selbst nicht wohl dabei fühle, lass ich es auch lieber wieder. Übrigens sind die Aufrufstatistiken für besagten Artikel ziemlich mies, was allein schon jede Menge Rückschlüsse darauf zuläßt, wie schlecht sowas beim Leser ankommt.

    @grobi: Zustimmung in allen Punkten. Ein Hobby mag man sich nur ungern durch Kommerzkram kaputtmachen lassen.

    @Jan: Ich fürchte leider, dass solche Begebenheiten absoluter Standard sind, unabhängig von Publisher und Magazin. View all comments by Christian

  10. Christian, ich werfe dir nichts vor. Im Gegenteil. Ich find dein Experiment super. Und zwar seit dem Moment, seit dem du darüber reflektierst. View all comments by grobi

  11. Was den Banner, den Trigami verlangt, angeht: Das ist natürlich nicht nur aus Transparenz- sondern natürlich auch aus Werbe-Gründen. Seht her, hier bekommt einer krass Geld fürs Bloggen. Trigami? Da muss ich doch glatt auch mal gucken. Wäh.

    Von meiner Seite aus soll es das zum Thema aber auch dann gewesen sein. Das Ganze ist viel zu ekelig, als darüber allzu lange zu quatschen. Und schlecht fürs Karma ist es auch noch. Lieber mal weiter Halo spielen. View all comments by Jan

  12. @grobi: hab das auch nicht als Vorwurf verstanden. Fand Deine Ausführungen nur eine schöne Anregung, darüber noch ein paar Worte zu verlieren.

    @Jan: So siehts aus. Viel Spaß beim Zocken…. und anschließende Review nicht vergessen 😉 View all comments by Christian

  13. Fuck und jetzt stelle ich fest, dass ich da oben aus irgendeinem Grund Arkion statt eolb geschrieben hab… waaaah, sorry! View all comments by grobi

  14. Hehe. Ich hatte mich schon gewundert, was dieser Vergleich soll. 😉 View all comments by Christian

  15. Hallo zusammen

    Ich bin Betreiber des Magazins GBase, bzw. Auftraggeber und habe diese Diskussion gerade entdeckt.

    Werbung wird zu unrecht als negativ assoziiert, dabei soll Werbung auf ein Produkt aufmerksam machen, informieren was es neues gibt. Natürlich gibt es viel Quatsch, genauso wie es unterschiedliche Interessen gibt, die die Marketing-Industrie entdecken möchte.

    GBase hat bisher noch keinen Cent in Werbung gesteckt, weil wir genügend Besucher von Google & Co. erhalten, es eigentlich nicht nötig hätten. Warum wir jetzt ins sogenannte Viral-Marketing investiert haben? Ganz einfach: Blogger sind neutral (eine GBase-Umfrage würde zu positiv herauskommen), daraus entsteht positive und vor allem negative Kritik, Blogger bringen GBase unter die Leute und uns vorwärts (wenn wir die negative Kritik ausmerzen und Besucher erhalten).

    Ein Blogger, der einen Auftrag annimmt, macht dies nicht aus Geldgier, sondern weil er das Thema für seine Besucher als interessant betrachtet (die sich dafür bedanken, wenn sie es genau finden), sonst schneidet er sich ins eigene Fleisch, genauso wie wir keine pop-ups zu 0.50 cents/click verkaufen. Blogger filtern viel mehr heraus, weil sie nicht gezwungen sind einen Mindestumsatz zu generieren. Deswegen sehe ich trigami-Rezensionen als interessant an und positiv für den Blogger, der für seine Testarbeit entlöhnt wird.

    Es ist klar, dass man es auch nicht übertreiben soll, was ich leider auch schon gesehen habe. Es verleitet einen schon mehr anzunehmen, trigami ist sich dies aber auch bewusst und wird dies genau beobachten. Der Preis bei endlevelboss war übrigens einer der tiefsten, dies hat aber mit der Berechnung zu tun (visits, Google-Rank usw.). Es gab Angebote weit über 100 Euro, die ich aber zugunsten einer kompetenteren Rezension abgelehnt habe, nochmals danke für den wirklich guten Bericht.

    Viele Grüsse

    Erik
    Portalmanager GBase.ch View all comments by Erik Beyer

  16. Hallo Erik. Vielen lieben Dank für Deine Stellungnahme.
    Ich finde Euren Ansatz sehr schön, auf dieser Basis eine möglichst ehrliche Stellungnahme zu Eurer Seite zu erhalten. Man mekrt gbase wirklich an, dass Ihr Euch noch jede Menge Gedanken um Lesbarkeit und Userfreundlichkeit macht. Nicht zuletzt deshalb hab ich den Auftrag deshalb auch angenommen und den Beitrag geschrieben. Der Preis ging übrigens völlig in Ordnung, war ein guter Stundenlohn 😉
    Ich fands nun auf der anderen Seite mal sehr spannend, zu erfahren, wie solche Aktionen überhaupt ankommen. Denn tatsächlich ist die Blogosphäre ja schon ein ganz besonderer Raum mit sehr klaren Vorstellungen und ungeschriebenen Gesetzen.
    Ich für meinen Teil habe gemerkt, dass derartige Aktionen eher weniger gut ankommen, auch wenn ich das trigami-Modell als solches für sehr löblich und durchaus transparent halte. Irgendwie bleibt aber am Ende ein leicht ungutes Gefühl, das ich nicht so recht beschreiben kann.
    So oder so: Ihr habt mit mir mindestens einen Leser mehr gewonnen – war die Aktion also schonmal nicht vergeblich 😉 😀 View all comments by Christian

  17. Ob du willst oder nicht, du machst jeden Tag “Werbung” für etwas, das geht /auch/ unter “Virales Marketing”. Alles was dir gefällt, wo du positive Erfahrungen gemacht hast, empfiehlst du weiter, genauso aber auch mit negativem, hier sogar noch mehr.

    Solange du Produkte mit gutem Gewissen kritisch und ehrlich testest (genau deswegen wird der Auftrag auch vergeben!), kann es sich auf deinen Blog doch gar nicht negativ auswirken. Maximal drei pro Monat sind aber sicher das Maximum, hängt davon ab wie viel Inhalte dein Blog effektiv hat. Deine Besucher werden es merken, wenn du “schleimerisch” schreibst, doch damit machst du dem Auftraggeber auch keinen Gefallen.

    Möchte dich jetzt hier nicht davon überzeugen weitere trigami-Aufträge anzunehmen, sondern möchte auch den anderen, die kritisch dem Thema gegenüber stehen, eine differenziertere Sicht des Themas geben. View all comments by Erik Beyer

  18. Da gebe ich Dir sogar absolut recht. Im Grunde ist jeder Artikel, der sich mit einem bestimmten Produkt im weitesten Sinne beschäftigt, automatisch Werbung. Ob positive oder negative, ist erstmal egal.
    Ich glaube, was einfach nur vielfach sauer aufstößt, ist der Aspekt des sich-bezahlen-lassens. Generell bin ich der Meinung, dass ich den Artikel unbezahlt nicht anders geschrieben hätte als so, wie er jetzt ist (hätte ich ihn ansonsten überhaupt je gschrieben? vermutlich nicht).
    Natürlich ist es schon irgendwie komisch, dass überhaupt noch auch nur ein einziges Printmagazin oder ein professioneller Internetauftritt gelesen wird. Immerhin werden die doch auch alle bezahlt.
    In der Theorie klingt das nach einem einfachen Paradoxon, das man ganz einfach lösen könnte. In der Praxis spielen offenbar viele andere Faktoren eine weitere Rolle.
    Bei Bloggern kommt wohl – und darüber war ich mir selbst auch nie im Klaren – offenbar noch der Aspekt des Blogs als Hobby und ähnliches hinzu.
    Etwa wie Grobi schon gesagt hat:

    “Ich will schreiben, wann ich will und worüber ich will. Auftragsarbeiten haben mit der Verpflichtzung zu Leistungsbeschreibungen und Zeitplanungen zu tun. Nein Danke, von solchem Kram habe ich mehr als genug im Beruf.”

    Irgendwie ist das Thema viel komplexer, als ich je vermutet hätte. View all comments by Christian

  19. Der Vorteil eines Blogs ist ja, dass du mit deinen trigami-Artikeln nur die Wahrheit sagst und nichts von “extrem krasse Highend-Engine” blabberst (was in der Entertainment-Industrie häufig verwendet wird, auch wenn das Produkt elend-schlecht ist). Und dass das den Auftraggebern genauso wichtig ist, sonst macht das Ganze nämlich gar keinen Sinn!

    Wie gesagt, es kommt auf die Zielgruppe drauf an. Wenn es das Produkt wert ist, warum nicht, egal ob da noch Geld fliesst. Wie du sagtest und das finde ich wirklich gut: Du hättest den Text genau so geschrieben, auch wenn kein trigami dazwischen gewesen wäre. Das musst du deinen Besuchern rüber bringen, dann akzeptieren sie bezahlte Einträge auch. Das Ganze ist erst am Entstehen, von daher sind kritische Stimmen immer vorhanden. View all comments by Erik Beyer

  20. Christian *hätte* den Artikel wohl genauso geschrieben, *wenn* er über Gbase berichtet *hätte*. Hätte er aber ohne Trigami nicht, somit ist und bleibt es bezahlte Werbung.

    Gut, bezahlte Werbung klingt jetzt vielleicht etwas albern. Aber das ist ja ein weiterer Punkt von Erik: Natürlich machen wir den ganzen Tag Werbung für Sachen. Ein guter Film wird Freunden weiterempfohlen, wenn wir über coole Spiele reden, empfehlen wir die damit natürlich auch weiter. Aber: Wir lassen uns dafür nicht bezahlen und fühlen uns deswegen gut dabei. Sobald ich mich für meine unabhängige Meinung bezahlen lasse, ist das Werbung. Und so weit weg von der Sex- und Nutten-Metapher sind wir dabei echt nicht mehr.

    Außerdem geht es bei Trigami auch eben nicht nur um Werbung, sondern vor allen Dingen um SEO. Ein paar Links in reichweitenstarken Blogs treiben die Bewertung der beworbenen Seite im Google-Index sicherlich schön nach oben. Und das ist ja wohl wirklich mal alles igittigitt. View all comments by Jan

  21. Eins vorab: Verstehe ich das richtig, dass ich einen Auftrag annehmen kann, dann auch über das “Produkt” schlechtes schreiben darf und dafür Geld bekomme? Oder wie läuft das genau ab? View all comments by suicide

  22. Im Grunde genommen sieht es genau so aus. Ja. Du darfst dabei nur keine Unwahrheiten verbreiten oder ein Produkt systematisch schlecht reden (außer es ist objektiv betrachtet wirklich so schlecht).
    Ich zitiere mal von der trigami-Website:

    Alle Blogger bei trigami haben vollkommene redaktionelle Freiheit im Rahmen der Auftragsanforderungen. Die Rezensionen müssen also keineswegs nur positive Lobgesänge sein, sondern sollen eine ehrliche Meinung enthalten und dürfen damit selbstverständlich auch negative Kritik enthalten (solange keine Rufschädigung oder Verbreitung unwahrer Tatsachen stattfindet). Sonst wären die Rezensionen ja nicht glaubwürdig. Ausserdem erhalten die Auftraggeber damit ehrliches Feedback, welches in Produktverbesserungen einfliessen kann.

    View all comments by Christian

  23. OK. Und ab wann bekommst du das Geld bzw. kannst dieses als gesichert ansehen? Sobald der Artikel online ist oder der Auftraggeber sein OK gibt? View all comments by suicide

  24. Sobald der Artikel online ist, muss man ihn im trigami-Bereich verlinken und der Auftraggeber muss den dann absegnen. Bzw. bestätigen dass er ihn gesehen hat und der Auftrag erfüllt ist. Irgendwie so. Habs ja nur einmal gemacht. View all comments by Christian

  25. Wenn er ihn nur bestätigen muss, dann ist das ja ok. Wenn er aber tatsächlich noch darüber entscheiden kann, ob man sein Geld bekommt, ist es dahin mit der redaktioniellen Freiheit. View all comments by suicide

  26. Stimmt. Kann aber auch sein, dass er es tatsächlich noch richtig ‘freischießen’ muss. Das Auftraggeber-Backend hab ich noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Hab heute aber ein wirklich komisches Angebot bekommen, über das ich morgen einfach schreiben muss. Völlig ohne Auftrag. Weils einfach so lächerlich ist. View all comments by Christian

  27. Nein, das ist das Gegenteil von OK. Das ist Erkaufen von Links und somit Google-Pagerank. Von redaktioneller Freiheit brauchen wir überhaupt gar nicht erst anfangen. Kein Hund ist so dumm, dass er die Hand beißt, die ihn füttert. Und eine Nutte hat auch das Recht, ihre Kunden auf die Unzulänglichkeiten deren Geschlechtverkehrvollzuges hinzuweisen. Das macht sie wie oft? View all comments by Jan

  28. Das macht sie wie oft?

    Niemals, da der Zuhälter eine Tür weiter mithört 😉

    Also ich bleib ohne Werbung und ohne bezahlte Artikel. Hobby bleibt Hobby und wird nicht bezahlt 😉
    Aber das ist jedem seine eigene Entscheidung und am besten finde ich es, dass du darüber eine Diskussion angeregt hast. View all comments by suicide

  29. Wird bei mir ab sofort auch wieder eingestellt. Am interessantesten fand ich daran jetzt auch die Diskussion, die sich darum im Nachhinein entsponnen hat. War es wenigstens zu etwas gut 😉 View all comments by Christian

  30. Finde die Diskussion auch gut, ich selber würde aber weiterhin trigami-Artikel schreiben (hätte ich einen Blog). Interessante Produkte erhalten so eine Chance auf diese innovative Art und Weise einen Namen zu machen. Vergesst nicht, dass die Welt sich ständig dreht und es viele wirklich gute Produkte gibt, die sich gegen grosse Konkurrenten durchsetzen müssen. Nur ihr könnt einem Projekt, in das viel Herzblut geflossen ist, ehrliches Feedback geben und sie vorwärts bringen. Ich sehe Blogger als wichtige Trend-Scouts, deren Job es ist ihren Lesern unverblümt neues vorzustellen, das sie ebenfalls interessiert. Wer dies nicht kann, dem springen seine Besucher ab, so einfach ist das. View all comments by Erik Beyer

  31. Ich sehe Blogger als wichtige Trend-Scouts, deren Job es ist ihren Lesern unverblümt neues vorzustellen, das sie ebenfalls interessiert. Wer dies nicht kann, dem springen seine Besucher ab, so einfach ist das.

    Errrrm, also, äääh, das geht nun auch wirklich auch ohne trigami und ähnliches ganz gut.

    Mir tut es übrigens gerade etwas leid, dass die Diskussion so ein bißchen auf dem Rücken meines gbase-Artikels ausgetragen wird. Das wird Eurer Seite nämlich leider wirklich nicht gerecht. View all comments by Christian

  32. Du kannst ja auch Artikel über Produkte schreiben, ohne, dass du dafür Geld erhältst, wenn dir das lieber ist (ohne Trigami-Button usw.). Trigami schickt dir dann einfach eine Auswahl von Kunden rüber, die eine Kampagnen starten wollen. Natürlich muss dies ebenfalls im erwähnten Zeitraum stattfinden, weil sonst die Kampagne nicht ihr Ziel erreicht. Spricht ja nichts dagegen, oder? ;). View all comments by Erik Beyer

  33. Ah Erik, da ist jetzt gleich der Richtige hier ;).
    Folgendes: Wie läuft das jetzt ab? Jemand schreibt via Trigami einen Artikel über GBase (bleiben wir mal beim Bsp.). Dabei macht er GBase so richtig runter. Keine falsche Behauptungen sondern eher in die Richtung “gefällt mir nicht”. Hast du dann die Möglichkeit als Auftraggeber diesen Artikel, diesen Blogeintrag nicht zu bestätigen und der Schreiber bekommt kein Geld? View all comments by suicide

  34. Nein, kann ich nicht und wäre auch gar nicht seriös. Ich kann trigami jedoch entsprechendes Feedback geben, wenn die Kritik ungerechtfertigt ist und der Blogger erhält einen entsprechenden Eintrag gesetzt, sprich würde wahrscheinlich keine Aufträge mehr erhalten. Ich würde aber sicher mit dem Blogger in Kontakt treten und mit ihm darüber sprechen, sofern er auch mitmacht…

    Schlussendlich muss jeder eine saubere Arbeit leisten, darauf legt Trigami viel Wert. Der Blogger reviewt das Produkt, der Auftraggeber die Arbeit des Bloggers (Optik, Länge, Inhalt usw.). So erhält jeder was vom anderen. Wir haben übrigens alle Blogger in unserem Corporate Blog verlinkt oder Zitate rausgezogen und so für Backlinks gesorgt. View all comments by Erik Beyer

  35. OK, ihr von GBase seid fair zu sein. Aber wie verhalten sich andere? Ich sehe eben keine redaktionielle Freiheit. Wenn dir der Text nicht gefällt, Trigami einen entsprechenden Vermerk setzt und eher auf den Auftraggeber hört, dann ist eben jene Freiheit hinüber. View all comments by suicide

  36. Natürlich muss dies ebenfalls im erwähnten Zeitraum stattfinden, weil sonst die Kampagne nicht ihr Ziel erreicht.

    Ich glaube, das ist genau der Punkt, an dem sich jemand dann am allermeisten stoßen könnte. Teil einer genau geplanten Kampagne zu sein. Ein Werkzeug. Die meisten Gamebloger (ich beschränke es jetzt mal auf diesen Bereich) werden aber eher angefangen haben zu bloggen, eben weil sie was eigenständiges wollten, ohne direkten Einfluss der Industrie.
    Aber wie Du schon gesagt hast: Solcher Einfluss kann weit reichen, wenn man letztlich jeden Artikel irgendwie auch als Werbung für etwas auffasst.

    Was ich übrigens etwas Schade bei trigami finde ist, dass die vom Auftraggeber abgegebene Bewertung für den Blogger nicht einsehbar ist. Oder hab ich da was übersehen? View all comments by Christian

  37. Einen habe ich noch, warum Trigami für mich nicht nur “ein bisschen schade” sondern echt abstoßend ist: Wir waren weiter oben ja halbwegs einer Meinung, dass man wohl kostenlose Rezensionsexemplare von Publisher unter bestimmten Umständen akzeptieren würde. Aber wo ist denn da der Unterschied zu Trigami? Ganz einfach: Im Gegensatz zum Trigami-Zeug steckt dabei keiner seine Drecksfinger mit in den Topf. In der Branche ist das Prinzip als AAL bekannt: Andere Arbeiten Lassen. Trigami lässt sich von Bloggern tolle Werbung schreiben, profitiert von deren Reichweite und Pagerank und kassiert dafür ab. Für die Vermittlung des Werbepartners. Hahaha. Also echt, wem dabei nicht irgendwie nach genauerer Betrachtung die Galle hochkommt…

    Ein paar Lehrstücke in Sachen AAL (und dazu noch ganz traurige Versuche von Linkhurerei) und wie man sich damit einen sehr gelungenen Start in die Blogszene vollkommen kaputt macht, gibt es übrigens beinahe täglich bei Kollege Arkion. Da bekomme ich mittlerweile schon vor dem Besuch Stehhaare. View all comments by Jan

  38. @ Jan:
    Es ist ein Geben und Nehmen wie in vielen Bereichen. Auch GBase hat “Vermittler”, die nicht viel tun auf den ersten Blick. Aber deren Aufgabe macht trotzdem einen Sinn, weil der Auftraggeber keine Zeit hat sich durch die Angebote durchzuwühlen, Statistiken zu prüfen, einen Preis zu finden und die Buchhaltung zu führen. Trigami macht diesen Job und sie verdienen daran verhältnismässig sehr wenig. AAL ist im Zusammenhang mit Trigami nicht zu verwenden, weil der Blogger selber entscheidet, ob er sich dafür überhaupt bewerben möchte oder überhaupt bei Trigami mitzumachen.

    Von “kassieren” kann keine Rede sein, denn ohne Trigami hätten viele Blogger überhaupt keine Aufträge dieser Art und wer hätte schon die Zeit dafür Kunden zu akquirieren, geschweige denn überhaupt eine Chance? Ohne eine grosse Auswahl an Blogs gäbe es gar keinen Markt, Trigami sorgt dafür, dass der Markt zusammen kommt. Dank Trigami entstehen interessante Diskussionen über neue Produkte, die es sonst nie geben würde.

    Da die Anzahl von Kunden und Bloggern stetig steigt, ist offensichtlich ein Interesse von beiden Seiten vorhanden. View all comments by Erik Beyer

  39. “Aber wie verhalten sich andere? Ich sehe eben keine redaktionielle Freiheit. Wenn dir der Text nicht gefällt, Trigami einen entsprechenden Vermerk setzt und eher auf den Auftraggeber hört, dann ist eben jene Freiheit hinüber.”

    Wenn du eine Rechnung nicht bezahlst, wirst du auch nicht gleich betrieben, dasselbe ist es hier. Kann mir das nicht vorstellen, da müsste schon ein erheblicher Mangel bei mehreren Artikeln vorgekommen sein. Und auch dann würde zuerst das Gespräch gesucht werden, bevor Sanktionen ins Auge gefasst werden. View all comments by Erik Beyer

  40. Erik, klar ist es ein Geben und Nehmen. Ich mag weder Geber noch Nehmer. Ich bin heilfroh, mein Blog zu 100% ohne kommerzielle Interessen betreiben zu können. Ich scheiße auf Zugriffszahlen, Statistiken, Pagerank und den ganzen SEO-Dreck. Ich mache das, was es mir Spaß macht. Und es freut mich, dass es in dieser Blogosphäre so viele Leute gibt, die den gleichen Antrieb haben.

    Nicht verstanden habe ich, wieso Trigami kein AAL betreiben soll? Natürlich machen die Leute das freiwillig. Alles andere wäre ja nach deutschem Recht auch etwas heikel. Und natürlich kassiert Trigami ab. Glaube mir, ohne diese ganzen Trigamis und Adicals wäre die Blogosphäre viel angenehmer. Aber ist halt wie mit den lästigen Drückerkolonnen: Die hören auch nicht auf, da herumzuschwirren, wo es auch nur nach Bruchteien von Profit riecht. Tipp: Einfach nicht die Tür aufmachen, im Notfall Eimer Wasser drüberkippen.

    Was den “Erfolg” von Trigami im Einsammeln und Verteilen von “Taschengeld” geht: Keine Bange, das stirbt schneller wieder weg, als die da Web 2.0 buchstabieren können. View all comments by Jan

  41. Nene, ich seh das anders. Das was Trigami macht ist clever. Eine sehr gute Geschäftsidee. Nur ich persönlich mach da nicht mit 😉 View all comments by suicide

Comments are closed.