Nicht kaufen

Counter-Strike: Global Offensive für die Xbox 360 will man nicht besitzen. Die Anschaffung ist reinste Geldverschwendung. Das Spielen der Konsolenversion zudem eine sträflich fahrlässige Vergeudung von Lebenszeit, die mit ununterbrochener Zwangsbetrachtung des gesamten Til-Schweiger-Lebenswerkes bestraft gehört. Die Gründe:

1. Es sieht beschissen aus. Richtig beschissen. 6 Jahre nach erscheinen von Counter-Strike: Source sieht es auf der Xbox 360 wesentlich schlechter aus als sein direkter Vorgänger.

2. Es steuert sich hundsmiserabel. Wie kann man als Programmierer glauben, dass man die PC-Steuerung 1:1 auf einen Controller übertragen kann? Ohne Integration leichter Zielhilfen, ohne Anpassung der Hitboxen, ohne Möglichkeit präziser schneller Drehungen.

3. Die Schnelldrehung ist der letzte Scheiß. Druck auf RB dreht die Blickrichtung um 180°. Statt die Laufrichtung beizubehalten, wird sie dabei ebenfalls um 180° gedreht. Schnelles umblicken im Lauf wird somit ad absurdum geführt, zumal man beim Drehen nichtmal sieht, was um einen herum passiert. Zu schnell ist die Drehung.

4. Das Buy-Menü ist der letzte Rotz. Kein Schnellkauf-Button des letzten Einkaufs, keine individuell konfigurierbaren Waffensets für unterschiedliche Budgets, keine Möglichkeit, diese schnell abzurufen.

5. Bots. Immer nur Bots. Auf keinem einzigen Server kommen bislang vollständige menschliche Teams zustande. Immer sind Bots anwesend. Und Bots nerven.

6. Kein Teamplay. Inidivualismus und der eigene Highscore werden größer geschrieben als der taktische Anspruch.

7. Kompletter Zerfall der taktischen Komponente. Allein das langwierige Frickeln durch das Einkaufsmenü zu Beginn jeder Runde zersetzt jeglichen taktischen Anspruch. Wo es früher darum ging, möglichst schnell gemeinsam bestimmte Punkte zu sichern oder an diffizilen Stellen vorbeizuschlüpfen, ist man heute froh, wenn es zumindest ein Teil des Teams schafft, innerhalb eines gewissen zeitlichen Abstandes in irgendeine Richtung loszulaufen.

8. Verstümmelung des Gun-Game-Mod-Prinzips. Die Gun Game Mod war mal so gedacht: fange mit der stärksten Waffe an und arbeite Dich bis zur schwächsten (Messer) runter. Je Kill eine neue Waffe. Gewinner ist, wer den ersten Kill mit dem Messer erreicht. Reduktion der Waffen und eine Rundenbegrenzug(!) verstümmeln auch dieses Spielprinzip.

9. Die Maps. Alte Maps in neuem Gewand mit neuen Wegen und alten Wegen, die plötzlich verriegelt und verrammelt sind – das zersetzt den Spielfluss des Originals noch weiter.

10. Das ist nicht mehr Counter-Strike. Es sieht zwar aus wie Counter-Strike, es hört sich so an wie Counter-Strike und es trägt den Namen – doch es fühlt sich nicht an wie Counter-Strike… sondern wie irgendein x-beliebiger Billigshooter irgendeines x-beliebigen Billigstudios, das es einfach nicht besser weiß.

Nicht kaufen!

(zumindest nicht für die Xbox 360)

P.S.: Vielleicht werde ich auch einfach zu alt für diesen Scheiß.