Wer soll denn da noch mitkommen?

Das Sommerloch hat hart und erbarmungslos zugeschlagen. Und das ironischerweise fast zum Herbstanfang. Momentan passiert herzlich wenig Interessantes in der Gaming-Welt. Um nicht zu sagen: gar nichts. Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil ich nach wie vor nicht mit einer Next-Gen-Konsole gesegnet bin (oh Gott, ist das peinlich für ein Gaming-Blog), mein Nintendo DS gerade bei meiner Schwester liegt, Final Fantasy IV und Soul Bubbles also auch erstmal flach fallen, für das iPhone momentan nur unzählige Mahjongg-Varianten, Arkanoid– und Breakout-Klone, sowie Faszillionen von Sudokus erscheinen, während die ersten wirklich interessanten Titel (Star Wars: The Force Unleashed und Spore) noch ein wenig auf sich warten lassen und weil mich der PC seit einer Weile sowas von überhaupt nicht mehr interessiert. Vielleicht bei Erscheinen von Far Cry 2 mal wieder, ansonsten kann mir der PC-Aufrüst-Wahn mittlerweile einfach mal den Buckel runterrutschen. Gut, das Problem mit der Next-Gen-Konsole könnte in Nullkommanix gelöst sein, zumal hier seit ein paar Wochen ein HDTV sehnsüchtigst darauf wartet, mit einem HDMI-Stecker defloriert zu werden. Dann könnte ich mir aber meinen demnächst anstehenden Urlaub nicht mehr leisten. Den hingegen habe ich allerdings so langsam mehr als nötig. Denn derzeit fühle ich mich insgesamt ein wenig überlastet. Trotz des Sommerlochs. Trotz der gefühlten Spieleflaute. Dazu reicht allein das trotz vermeintlicher Sommerlangeweile nahezu erdrückende Angebot an medialen Freizeitangeboten, die von allen Seiten auf uns hereinstürmen. Jawohl: selbst die Freizeit kann ganz schön stressig sein.

Mal davon abgesehen, dass mein Job momentan ein wenig an meinen Nerven zerrt, wollen ja alltäglich diverse Blogs nach neuen Beiträgen durchforstet werden… die dann natürlich auch gelesen werden wollen. Im Idealfall auch noch kommentiert. Das muss ich mir oftmals schon leider verkneifen, weil die Zeit nicht dafür reicht, auch noch alle Diskussionen bis zu ihrem bitteren Ende weiter zu verfolgen. Gametrailers.com, vor einem Jahr noch in aller Regelmäßigkeit von mir ausgiebigst genutzt, muss mittlerweile beinahe völlig ohne mich auskommen, immerhin erfordern Xing und das StudiVZ regelmäßige Aufmerksamkeit (ist eigentlich mal jemandem aufgefallen, wieviel Zeit man am Tag damit verschwendet, auf diesen beiden Seiten nach Neuigkeiten zu schauen, obwohl die Chance, dass es wirklich welche gibt, absolut gering sind?). Ein kleiner Stapel Newsseiten, vornehmlich aus dem Tech- und Spiele-Bereich harren fröhlich des Momentes, da ich sie ebenfalls noch ansurfe (irgendwoher muss ja die Inspiration für neue Artikel kommen), während nebenbei fröhlich der ICQ-Client vor sich hinzwitschert. Da vergisst man doch glatt noch das Twittern. Zumal im Fernsehen dann doch hin und wieder mal die eine oder andere gute Serie läuft, für die man ein wenig Zeit abknapsen möchte.

Dazwischen nochmal schnell ein guter Kinofilm oder die DVD-Boxen der Muppets (leider immer noch nur in der englischen Import-Fassung) und der Fraggles (verdammt, muss ich mir auch noch kaufen) – und schon bleibt keine Zeit mehr, um am gleichen Tag noch in den aktuellen Ausgaben der GEE und GamesTM zu schmökern. Das Bücherlesen (aktuell: His Dark Materials) wird komplett auf die Zugfahrt von und zur Arbeit verlegt, wobei meine Leseleidenschaft immer wieder erbitterte Kämpfe gegen meine Vorliebe, während der Fahrt Podcasts (bevorzugt aus dem Undsoversum) und Hörspiele (Gabriel Burns!!!) zu hören ausficht, während meine neu entfachte Comic-Leidenschaft sich die Hände reibt und mir schnell noch einen Stapel nachzuholender Spawn-Bände, The Watchmen und diverse Marvel-Titel zwischen die Beine knüppelt, derweil die Deftones, Bright Eyes, Weakerthans, Boysetsfire oder wer auch immer sich redlich bemühen, sich akustisch zwischen Podcasts und Hörspiele zu schieben und den ihnen gebührenden Teil meiner Aufmerksamkeit zu erhaschen. Bei all dem habe ich noch keine einzige Minute gespielt, also nochmal schnell den Mac angeschmissen und American McGee’s Alice nachgeholt, auf der PS2 Guitar Hero I&II bemüht und bei God of War 2 eine Schnitzelparty veranstaltet, bevor auf dem iPhone Toy Bot Diaries, Enigmo oder Aurora Faint um Aufmerksamkeit betteln. Bloggen wollte ich doch auch noch. Naja, morgen vielleicht wieder. Aber wo dann? Hier? Bei Polyneux? Oder doch mal wieder eine weitere gelangweilte Newsmeldung bei GameParents.de zu den wohl niemals verhallenden Forderungen nach ‘Killerspiel’-Verboten aus Inzuchthausen dem Bayerischen Landtag? Ach nee, sowas ignoriere ich einfach, das treibt den Blutdruck nur unnötig in die Höhe. Dafür habe ich immerhin schon meinen leidenschaftlich-übermäßigen Kaffeekonsum. Lieber noch schnell ein paar Flyer, Plakate und Einladungen für die erste ElternLAN im Winter gestaltet. Wollte ich nicht auch noch ein wenig Sport treiben, um meine unsägliche Büroplauze endlich mal abzutrainieren? Hmm, nächstes Jahr vielleicht. Man könnte ja auch mal wieder rausgehen und Freunde treffen, Party machen und einfach nur gemeinsam ausspannen. Ach nein, die müssen ja noch irgendwas im Internet recherchieren. Kommt eigentlich nur mir das so vor, oder ist Freizeit anstrengender als Arbeit? Gut, dass übermorgen Spore rauskommt und der Erwerb der – dann hoffentlich beim Gravis um die Ecke erhältlichen – Galactic Edition das Ende des Sommerlochs einläutet 😉

7 Comment

  1. Na da habe ich ja Glueck, dass mich mindestens die Haelfte davon voellig kalt laesst… andererseits gleichen das hier vorherrschende Langsamkeit & Faulheit fast schon wieder aus. naja,w as will man machen.

    Als Rentner hat man dann ja hoffentlich genug Zeit… View all comments by Yuri

  2. So ein Sommerloch kann doch ganz entspannend sein. Dann kann man endlich mal die unzählig nicht durchgespielten Titel angehen 😉 View all comments by MasteRehm

  3. Ach ja, wenn ich doch bloß die Zeit dazu hätte… 🙁 View all comments by Christian

  4. Ich hab’s da besser, ich hab jetzt zwei Wochen Urlaub, von denen ich nur drei Tage nicht zu Hause bin. Der Rest kann in die Abarbeitung von Büchern, Magazinen und Spielen gesteckt werden. Bei letzterem komme ich allerdings kaum voran, weil ich mir viel zu oft neue Spiele kaufen muss. Ach, es ist ein Kreuz. View all comments by blumentopferde

  5. Hmmm-kenn ich, obwohl ich sicher nicht mal 10% von dem mache, was du tust, bei mir kommt allerdings noch Familienleben und Sport dazu…

    Ich hab’ mich schon damit abgefunden, das man nicht überall dabeisein kann, und höre nicht mehr ganz so viele Podcasts (ca. 10), und lese nicht mehr ganz so viele Blogs (ca.10), wie früher. Da ist es auch ganz gut, das du nicht alle 2 Tage einen Artikel schreibst.

    Mit dem Spielen ist das auch so eine Sache – mal kurz eine Partie Siedler-Erbe der Könige (auch wenn das wahrscheinlich sonst niemand mehr spielt) und schon sind wieder 10 Stunden weg…

    Da du mit dem Artikel sicher nicht um Lebenshilfetipps bettelst kann ich nur sagen: ich weiss wie’s dir geht….

    Grüße View all comments by mkraxx

  6. An der Sommerpause ist was dran. habe seit Juni ne PS3(okay next-gen) und außer MSG4, GTA4 und Guitar Hero gibts keine interessanten Games. seltsamerweise ist GH das game mit der größten suchtwirkung. View all comments by frank

  7. Um wirklich mal zu sehen, wie viel Zeit man auf den Social Networks verbumfiedelt, empfehle ich dieses Tool:
    http://www.slifelabs.com/slife/ View all comments by Felix

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