Beknackte Bunnies für Umme?

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Softwareverteiler Ubisoft geht neue Vermarktungswege. Oder was soll das werden? Jedenfalls haben die knuffigen Franzosen sich gestern dazu entschlossen, vier ihrer ‘älteren’ Titel in den USA kostenlos unters Volk zu werfen. Konkret sind das die hierzulande indizierte Version eines deutschstämmigen Insel-Shooters, das in die Jahre gekommene, und für mich völlig uninteressante, Tom Clancy’s Ghost Recon, der schöne erste Teil der Prince of Persia-Neuauflage namens Sands of Time, sowie die allseits beliebten beknackten Hasen aus Rayman Raving Rabbids. Um einen der Titel spielen zu können, soll man lediglich über einen Ubi.com-Account verfügen müssen, sowie in den USA leben. Der Download an sich klappt aber ohne Abfrage einer der beiden Kriterien, und beim Anlegen eines – völlig anonymen – Ubi.com-Accounts soll es wohl völlig ausreichen, wenn man als Wohnort die USA angibt. Fertig. Aber vorsicht: Natürlich ist Ubisoft damit nicht automatisch direkt unter die Wohltäter gegangen. Bezahlen lassen sie sich das verschleudern der Spiele schon irgendwie. Genau genommen wurde in jedes Game die Werbetechnologie von Double Fusion integriert, die beispielsweise bei Rayman Raving Rabbids wohl nach jeder Runde ein kleines Werbefilmchen einblendet. Besonders nervig ist, dass es momentan wohl immer nur ein und denselben McDoof-Spot zu sehen gibt. Der größte Haken an der Sache ist aber, dass Double Fusion Informationen zum Spielverhalten des Users sammelt, um dem Spieler in Zukunft wahrscheinlich gezielter individuell angepaßte Werbung offerieren zu können. Welche Daten dabei genau gesammelt werden, bleibt unklar. Denkbar wäre allerdings, dass wir künftig über mehrere Titel hinweg beobachtet, analysiert und anschließend gezielt mit maßgeschneiderter Werbung bombardiert werden. Zwar soll sich die Software schon durch das konsequente Blocken des Internetzugangs durch eine Firewall irritieren lassen, ganz wohle ist mir trotzdem nicht bei dem Gedanken (Update: Funktioniert tatsächlich. Mit der Firewall den Weg ins Internet blockieren und schon ist man völlig werbefrei). Offen bleibt etwa die Frage, ob die Software nur in diesen kostenlosen Titeln integriert bleibt, oder ob Ubi etwa eine Möglichkeit gefunden hat, bei Installation eines gekauften Titels ebenfalls auf das dann bereits installierte Werbemodul zuzugreifen und die Spielgewohnheiten bei diesem Titel dadurch ebenfalls analysieren zu können. Dann hieße es wahrschienlich bald endgültig Datenschutz adé.